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  1. Kategorie: Gretas Alpträume - vier Tage, sieben Flüge und 8591 Flugkilometer. Just for fun. Auf besonderen Wunsch hin, erzähle ich hier eine Geschichte, dies sich mehr oder weniger exakt so im Jahre 2015 zugetragen hat. Einen Report dieser Reise habe ich bisher nie veröffentlicht, weil eigentlich viel zu wenig Fotos davon existieren, um eine gescheite Story zu erzählen. Zumal kein Happy End zu erwarten ist, aber dazu später mehr. Aber @JanBu hat mich mit seinem neulich gezeigten Bericht über seine Europareise im selben Jahr motiviert, meine Erinnerungen hier ebenfalls zu teilen. Dank Corona schwelgt man zur Zeit halt gerne etwas in nostalgischen Erinnerungen und so kommt Ihr nun in den Genuss eines eher textlastigen Kurzberichts einer Deppenreise der Extraklasse Ich muss gleich vorausschicken, dass während dieser Reise einige Dinge vorgefallen sind, die nicht nur dem Umwelt- sondern auch dem Gesundheitsamt die Zornesröte ins Gesicht treiben. Der geneigte minderjährige Leser sollte daher im Verhalten der Protagonisten auf keinen Fall eine Vorbildfunktion sehen! Oder bestenfalls als abschreckendes Beispiel... Das ganze fing damit an, dass ein Kollege sein Studium mit einen Auslandssemester in Kopenhagen abrundete und mein Bruder und ich diese Gelegenheit nutzen wollten, die dänische Hauptstadt und damit auch den Kollegen zu besuchen. Da ein einfaches hin und zurück natürlich viel zu langweilig gewesen wäre und sich mittels Umwegen tatsächlich auch noch der eine oder andere Taler sparen liess, sollte es also ein stark flugreiches, verlängertes Wochenende werden. 28.11.2015: Zugegeben: so viel gespart haben wir dann doch auch nicht, schlussendlich kosteten ja nicht nur die Flüge sondern auch alles was am Boden passiert. Das erste Leg führte uns in die Hauptstadt des United Queendom. Ryanair sollte uns von Basel BSL nach London Stansted STN bringen, dafür kam wie nicht anders zu erwarten eine Boeing 737-800 zum Einsatz. Geil, eine 737-200!!!!! Äh, Moment, nein doch nicht, dass sah auf den Bildern auf airliners.net doch noch ein wenig anders aus. Ich will mich jetzt nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber rein gefühlsmässig würde ich behaupten, dass da etwas abhanden gekommen ist… Take off wie üblich auf der RWY 15... ...gefolgt von der französische-Fluglotsen-sind-am-streiken-Abflugroute, mit der man möglichst schnell in den deutschen Luftraum kommt: Warum ist das folgende, beim rollen zum Gate in Stansted entstandene Bild, erstens verwackelt und zweitens mit abgeschnittener Nase? Nun, fragt meinen Bruder, der meinte, er könne mich mit einem kleinen Scherzchen aufmuntern und mich beim fotografieren eine MD-11 schubsen. So von wegen blöde Planespotter und so. Er wird das nie wieder tun. Nie! Wieder! Ich hoffe, seine Schulter schmerzt noch heute Im Dienst war die inzwischen hoffentlich reparierte EI-DPI, die uns über den Ärmelkanal schleppte. Mit dem Stansted Express geht es in die Stadt, wo wir uns zum Mittagessen mit unserer damals in London lebenden Cousine verabredet hatten. Das Busaba, etwa fünf Gehminuten vom Piccadilly Circus entfernt, versorgte uns mit exzellentem und authentischem Thai-Food, bevor wir noch ein wenig Soho und das Chinatown unsicher machten. Auch wollten wir unsere Metro-Tageskarten nicht ganz umsonst gekauft haben, weshalb wir noch ein wenig das Tube-Netz belasteten und schliesslich mit der Jubilee Line nach West Hampstead fuhren. Ein touristisch unbedeutender, typisch britischer Vorort, aber das nördlichste, was mit der U-Bahn zu erreichen war, bevor wir endgültig auf die Thameslink-Strecke nach Luton wechseln mussten. Hat auch wieder Geld gespart, nicht bereits im Stadtzentrum in den Zug zu steigen… Samstagabend ist in Luton Airport Ort und Zeit, wo gefühlt sämtliche osteuropäischen Gastarbeiter aus dem Grossraum London ihren sauer verdienten Wochenend-Heimaturlaub antreten, wie unzählige Wizzair Abflüge nach so illustren Destinationen wie Cluj-Napoca, Lublin, Kutaisi oder Tirgu Mures nahelegen. In diesem Getümmel finden wir schliesslich unseren zweiten Ryanair-Flug des Tages am ungefähr hinterletzen Gate des Airports. Dieser sollte uns mit der EI-ESV… ...nach Kopenhagen bringen, wo wir knapp zwei Stunden später eintrafen. Unsere Hostel, das Urban House, liegt praktischerweise nur einen Steinwurf hinter dem Hauptbahnhof, der Bezug der Unterkunft erfolgte daher zeitnah. Dann wurde es übel… Der Kollege weilte ja wie erwähnt zwecks eines Studiums in Kopenhagen. Und wir waren nicht die einzigen, die ihn an diesem Wochenende besuchten, vielmehr war ein weiterer Kollege inklusive dessen Eltern ebenfalls vor Ort. Vor Ort bedeutet in diesem spezifischen Fall eine Beiz am berühmten Nyhavn, wo diese Truppe gerade dabei war, die Überreste eines opulenten Nachtmahls mit einem edlen Tropfen Rotwein herunterzuspülen. Da konnten wir ja schlecht Mineralwasser bestellen, als wir dazustiessen. Jetzt ist das mit Studenten und Samstagabenden so eine Sache… Jedenfalls sind wir später zusammen mit einigen zufällig getroffenen Kommilitonen des Kollegen in einer Bar versackt. Zum Glück war mein Bruder auch mit von der Partie, der hat wenigstens dank Smartphone noch den Weg zur Metrostation gefunden… Müsste Nørreport gewesen sein, aber so genau lässt sich das im Nachhinein nicht mehr rekonstruieren. Und dann schlägst du morgens um halb vier in der Hostel auf und dann haben die auch immer noch Party, mit lautstarker Musik aus der Eingangstür, welche natürlich direkt unter dem Fenster meine Zimmers liegen musste. Hach, welch lauschiges Idyll. 29.11.2015 Studenten + Bar + versacken = keine gute Kombination, insbesondere wenn man anderntags einen Weiterflug geplant hat. Zum Glück ging der erst spät Nachmittags, so dass ich immerhin bis 10 Uhr ausschlafen konnte. Bruderherzchen blieb noch eine Nacht länger in Kopenhagen, um dann mit einem langweilige Swiss-Flug direkt nach Hause zu gondeln. Ich hingegen hatte mich für den Abend in Amsterdam mit Forenkollege Patrick @eldior verabredet, welcher seinerseits bereits ein paar Tage mit seiner Freundin in der niederländischen Hauptstadt verbracht hatte. CPH - AMS hätte genügend nonstopp-Flugmöglichkeiten, sowohl SAS, als auch KLM und Easyjet boten mehrere täglich Abflüge zu günstigen Preisen, aber auch hier stand die Frage im Raum: warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Estonian Air bot für nur wenig mehr Geld einen Umsteiger via Tallinn an. CPH - TLL mit ner E-175 und TLL - AMS mit einer CRJ700 hätten es werden sollen, wenn ich mich richtig erinnere. Leider ging Estonian Air einen Monat vor meinen Flügen Pleite und damit mein Ticket den Bach runter... Okay, das Geld wurde vom Staate Estland ersetzt, hat sogar erstaunlich schnell geklappt! Aber ich stand ohne Verbindung nach Amsterdam in der Mitte einer Reise da. Also Neubuchung. Doch SAS oder KLM? Doofe Frage, natürlich nein. Estonian's Nachfolgegesellschaft Nordica bot beide Strecken auch an, was aber nicht offiziell als Verbindung durchbuchbar war. Ich musste schliesslich extra persönlich beim lokalen Ticket Broker in Zürich am Flughafen (Putnik Travel) vorbei schauen, um die gewünschte Verbindung zu buchen. War nicht ganz billig - ich habe mir im Zug nach Zürich noch gedacht, "okay, Blödsinn zusammenfliegen verursacht manchmal üble Extrakosten, aber mehr als 350.- Stutz gebe ich für den Scheiss dann doch nicht aus". Logisch, dass der zu zahlende Flugpreis dann bei exakt CHF 345.- lag… Nun denn – ein Mann, ein Wort, zücken wir halt die Kreditkarte. Andererseits: beide Flüge wurden mit einem meiner Lieblingsflugzeuge geflogen, der eleganten Embraer ERJ-145, eine Maschine, die nicht gerade für ihre niedrigen Sitzmeilenkosten bekannt ist. Und meine beiden Flüge summierten sich auf immerhin vier Flugstunden, insofern eigentlich gar kein schlechter Deal. Zuständig für den Transport war BMI Regional, welche leider inzwischen auch das zeitliche segnen musste. Immerhin, die G-RJXG gibt es noch und steht heute bei Loganair unter Vertrag, wenn auch mit anderer Regi. Lustige Zusammensetzung: estnische Airline, unter slowenischem AOC, durchgeführt von einer britischen Fluggesellschaft mit einem brasilianischen Flugzeug. Wer fliegt da noch freiwillig deutsch, deutscher, Lufthansa?!? Diese beiden Flüge waren übrigens auch der Grund, weshalb ich mich nun motivieren konnte, diesen alten Trip Revue passieren zu lassen. Bzw. war es eine Diskussion neulich mit @JanBu in seinem Bericht über die Sinnhaftigkeit von Umsteigeflügen, die massiv länger sind als die direkte Verbindung. In seinem Fall Amsterdam – Oslo – London waren beide Legs für sich schon länger (de facto sogar mehr als doppelt so lang), wie es der direkte Grosskreis AMS – LHR gewesen wäre. In meinem Fall hier liegt die Situation ähnlich: CPH – AMS direkt wären 343 nautische Meilen, während die von mir geflogenen Flüge 454 bzw. 797 Meilen auf die Uhr bringen. Besonders bescheuert daran ist die Tatsache, dass der Grosskreis Tallinn – Amsterdam weniger als 10 Meilen nördlich von Kopenhagen-Kastrup Airport durchführt… Aber was macht man nicht alles für einen geilen Flieger oder eine exotische Airline Ende November wird es in diesen hohen Breitengraden halt schon früh dunkel, weshalb auch hier nicht übermässig viele Bilder entstanden. Ausserdem hatte ich ein anderes Problem: wir sind in Kopenhagen mit reichlich Verspätung abgeflogen, de facto ungefähr zu der Zeit, als wir eigentlich in TLL hätten landen sollen. Die erwartete Ankunftszeit in Tallinn liess meine Connecting Time daher auf magere 10 Minuten zusammenschrumpfen. Zum Glück war ich nur mit Handgepäck unterwegs. Ich erklärte also der Flight Attendant meine Situation und ob es möglich wäre, zur Landung Sitz 01A zu besetzen um möglichst schnell aus der Mühle raus zu kommen. Diese, eine Schottin in den Fünfzigern, meinte jedoch in einem lieblichen Dialekt nur «oh, thats lovely, you will be flying with me to Amsterdam! It will be the same plane, same gate, just get out and turn right back!» - na mir soll`s Recht sein, in Reihe eins umsetzen durfte ich mich trotzdem Natürlich war damit klar, das auch der Abflug nach Amsterdam verspätet sein wird. Und damit ging auch der Slot in AMS flöten, wo dank eines Sturmtiefs ohnehin schon mit reduzierter Kapazität gearbeitet werden musste… Anstelle der befürchteten 10 Minuten, verbrachte ich schliesslich gut zwei Stunden in Tallinn, bevor wir endlich boarden konnten. Der folgende Flug war dafür einer der besten, den ich je erlebt habe! Zweieinhalb Stunden ERJ, natürlich Einzelsitz links, die Auslastung lag mit 30 Nasen bei angenehmen 60%, einzig der Service war etwas gar mager. Kaffee, Tee und Wasser war im Angebot, Aufzählung anschliessend. Aber man hatte die Airline ja auch erst gerade im Eilverfahren in wenigen Wochen aus dem Boden gestampft, Adria Airways besorgte das Ticketing, während alle Flüge im Wetlease von drei oder vier verschiedenen Airlines durchgeführt wurden – da kann man mal darüber hinwegsehen, dass noch nicht alles rund lief. Dafür lief das mitunter beste In Flight Entertainment, dass man sich wünschen kann - in 10 Kilometern Höhe in ruhiger Luft im Dunkeln dahincruisen, während backbords über ganz Norddeutschland heftige Gewitter wüten, eine hunderte Kilometer lange Squall Line. Was für eine Lightshow! Sonst sieht man so etwas vielleicht in den Tropen. Jammerschade war das nicht fotografier- oder filmbar. ERJ-145, der Mazda MX-5 unter den Passagierflugzeugen: näher kommt man als Normalverdiener kaum an einen Supersportwagen, bzw. Businessjet heran Und dann kam ich, gegen 11 Uhr Abends, in Amsterdam an, wo mich Patrick bereits erwartete. Auch er gezeichnet vom Stress des Tages, wäre er doch eigentlich heute zusammen mit seiner Freundin wieder mit KLM nach Basel zurückgeflogen. Also, ist er natürlich auch. Der Einfachheit hätte er natürlich auch auf dem Rückflug einfach nicht einsteigen und seinen Flug nach Basel verfallen lassen können. Aber was ein echter Aviatik-Fan ist, begeht sicher keinen no-show (begehen hier im Sinne einer kriminellen Handlung gemeint, wie in «einen Einbruch begehen»), sondern bucht lieber einen zusätzlichen Easyjet-Flug zurück nach AMS später am Tag. So kann man trotzdem auch gleich das Gepäck im Hotelzimmer lassen! 30.11.2015 An diesem wunderschönen Montag stand Spotting an den berühmtesten Pisten Amsterdams wie etwa der Polderbaan auf dem Programm. Leider war das Sturmtief vom Vortag noch nicht fertig mit seinem Unwerk und so schiffte es in Strömen. Unsere Motivation, uns auf ein flaches Feld zu stellen, während der Regen in grossen Mengen und zudem quer daherkommt, war eher übersichtlich. Oder viel mehr unauffindbar. Was kann man an einem verregneten Novembertag in Amsterdam sonst so alles anstellen? So wirklich viel war es nicht – in Schlangen an den üblichen Sehenswürdigkeiten anstehen, stand noch weniger auf unserem Wunschzettel als Rainspotting, war ich doch selber bereits das dritte oder vierte mal in der niederländischen Hauptstadt und Patrick, als halber Einheimischer mit holländischem Zweitpass, kennt die Stadt ohnehin besser als die meisten Schweizer Städte. Also ausschlafen, das grosszügige Frühstücksbuffet plündern und anschliessend auf eine kleine Lücke zwischen den Regengüssen warten, in der wir einigermassen trocken bleibend zur Tramstation sprinten konnten. Schliesslich residierten wir im noblen Sloterdijk, dem Amsterdamer Äquivalent zu Spreitenbach, was uns jeweils eine längere Tramfahrt einbrockte, wollten wir ins Stadtzentrum, bzw. wieder zurück ins Hotel gelangen. Endete in einem ausgedehnten, nachmittäglichen Pub-Crawl, mit zwischenzeitlichen Sprints zwecks Ortswechsel und schliesslich in einem nepalesischen Restaurant namens Ashoka. Waren wir vor dem Nachtessen etwas angeheitert? Kann sein. Waren wir es hinterher immer noch? Nein – das Essen war zwar der Hammer, aber so brutal scharf, dass man mit dem Zeug nicht nur die Farbe von den Wänden hätte ätzen können, sondern auch unsere Kreisläufe im Handumdrehen wieder in Normalbetrieb versetzte… Den Abend beendeten wir dabei an diesem Tag deutlich früher, als dies üblicherweise der Fall wäre, dies aus zwei Gründen: erstens mussten wir am nächsten Tag ziemlich früh aus den Federn, flog doch unsere nächste Maschine bereits um 07:30 in der Früh ab und AMS ist jetzt auch nicht gerade ein Mini-Airport. Und zweiten sollten bis dahin idealerweise auch unserer Klamotten wieder einigermassen trocken sein. 01.12.2015 An diesem ersten Tag des letzten Monats des Jahres, stand noch einmal ein Zückerchen der Extraklasse an. Leider etwas, was inzwischen auch der Vergangenheit angehört. So ist es mir unmöglich, diesen Flug zur Nachahmung zu empfehlen, so sehr ich dies möchte – es gibt ihn schlicht nicht mehr. British Airways sollte uns an dem Tag von den Grachten, vorbei an der Themse zum Bosporus bringen. Amsterdam – London Heathrow – Istanbul stand auf dem Programm. Der erste Leg war ein wenig memorabler (lies: stinklangweiliger) A320-Flug, die G-EUUG stand zu Diensten und so ziemlich der einzige Moment der in Erinnerung geblieben ist, stellt die Irrfahrt vor dem Terminal 5 in Heathrow dar, welche wir vor dem Andocken geniessen durften. Auch Piloten können mal falsch abbiegen... Dieses bei der Departure entstandene Foto steht dabei sinnbildlich für das empfundene Morgengrauen um diese Tageszeit. Knappe eineinhalb Stunden später sind wir in Ell Eitsch Arr und können nach einer reichlich überflüssigen erneuten Sicherheitskontrolle unser Star des Tages in Augenschein nehmen: Ja, die guten alten Zeiten, als noch regulär Widebodies innereuropäisch verkehrten. Die G-BNWB «City of Paris» würde für meinen bis dato zweitletzten Boeing 767-Flug sorgen und uns in 4 Stunden Blockzeit nach Istanbul liefern. Der Kübel hatte mit Baujahr 1990 schon damals fast 26 Jahre auf dem Buckel und damit einmal mehr einige Sommer zusätzlich als mein Mitreisender. Leider landete der arme Vogel nur drei Jahre später unterm Schneidbrenner. Sollte verboten sein, so etwas! Von den vier Stunden Blockzeit würden die ersten gut 50 Minuten allerdings darin bestehen, gemächlich zur Startbahn 27L zu rollen. Zeit genug also, sich gemütlich einzurichten. Und dem Sound der Triebwerke beim Spool-up zuzuhören! Der war auf den 767-300 der BA nämlich etwas besonderes und bescherte mir einige spontan aufkeimende Kindheitserinnerungen – das erste Mal hatte ich den kernigen Sound der Rolls Royce RB.211 Treiber als kleiner Knopf 1987 in einer Lockheed L-1011 TriStar der Air Canada erleben dürfen. Offenbar war das Erlebnis damals so eindrücklich, dass ich 28 Jahre später ein veritables Flashback erlebte… Und da wundert sich noch jemand, dass ich so geworden bin, wie ich heute bin Auch die legendäre Curries gehören bei British Airways inzwischen der Vergangenheit an, serviert wird heute auf Europastrecken auch nur noch Durchschnittsware gegen Bares. Sonst wäre BA ernsthaft gelegentlich ein Umweg wert. Aha, mal wieder am Chemtrail-Sprühen: Ein wenig herumstrolchen musste dann auch noch drinn liegen, was bei der nicht übermässig besetzten Maschine auch kein Problem war. Mit der 2-3-2 Bestuhlung in Economy ist die 767 halt immer noch mein Favorit unter den Grossraumflugzeugen - da kann mir selbst ein A350 gestohlen bleiben! Patrick war das Fliegen als Passagier allerdings nicht genug und versuchte, sich in Reihe Null einzuloggen. Allerdings kam auf dem Tablett immer eine Fehlermeldung, die Hardware sei nicht kompatibel... So langsam neigte sich aber auch dieser Flug seinem Ende entgegen und Mister Schuler übernahm wieder den Fensterplatz, um auch noch ein, zwei Bilder vom Approach auf die Piste 23 beisteuern zu können. Auch ein Bild, das für Linienpassagiere nicht mehr live zu beobachten ist, seit der neue Airport eröffnet wurde. Eine Schande. Nach nach der Landung liess sich die eine oder andere Perle ablichten, auch dieses Bild stammt von Patrick. Arrival um 15:30LT in Istanbul - Tschüss «City of Paris», es war mir eine Ehre! Problem: nach Hause sollten wir auch noch irgendwie wieder kommen. Lösung: diesmal konventionell, da sich weitere Extratouren nicht mit dem Arbeitsleben arrangieren liessen. Anfang Dezember ist der Jahresurlaub in der Regel schon recht dezimiert. Ein simpler Turkish Airlines Flug im einem ultralangweiligen A320 sollte uns später am Abend in weiteren gut drei Stunden nach Zürich bringen. Die Route kannten wir ja bereits aus dem Vorjahr und der Service ist bei TK bekanntlich ohne Tadel. Problem Nummer zwei: fünfeinhalb Stunden Layover. Man plant ja nicht zu knapp, wenn man auf zwei verschiedenen Tickets einen Anschluss fliegt. Lösung Nummer zwei: Bezahllounge. Blöde Idee, denn da gab es ja nicht nur leckere Naschereien, sondern auch eine Selbstbedienungs-Bar. Sagen wir so: die Anzahl konsumierter doppelstöckiger Gin&Tonic´s machte Wertmässig den gezahlten Eintrittspreis locker wett. Optimieren nennt man dies in der Welt der Vielflieger… Und natürlich habe ich es einmal mehr geschafft, einen Near Miss zu produzieren. Mehrfach habe ich es bei meinen Flügen fertig gebracht, tragischen und heiklen Ereignissen bemerkenswert Nahe zu kommen. Besonders beliebt sind Flüge an Tagen nach Grossereignissen mit Aviatikbezug, etwa von Dublin nach Hause einen Tag nach dem MH17 Abschuss über der Ukraine, ein Abflug ab Genf am Tag der Ethiopian Airlines Entführung im Februar 2014, bei dem auf meine Flug nach Rom ein erheblicher Teil der ET-Fluggäste inklusive Crew mit an Bord war. Auch der CSeries Erstflug mit der Swiss am 15. Juli 2016 nach Paris wurde durch den LKW-Anschlag in Nizza überschattet. Nicht zuletzt war im März 2016 so ein Fall, wo nur eine Hand voll Schweizer Franken und ein paar Stunden darüber entschieden, dass ich nicht in Brüssel in den Anschlag am Flughafen reingelaufen bin. Und Patrick war nicht selten auch mit von der Partie. Eine Zeitlang begleiteten mich bei Reisen fatalistische Frotzeleien von Bekannten, was ich wohl diesmal mit meiner Buchung wieder für eine Katastrophe heraufbeschwört hätte... Hier war es so, dass an der grossen Glotze an der Wand der Lounge irgendwann Bilder einer gröberen Explosion zu sehen waren. Zu erst haben wir uns nicht besonders viel dabei gedacht, sind doch solche Bilder recht regelmässig in den Nachrichten zu sehen. Etwas mulmiger wurde uns dann zumute, als wir realisierten, dass da an einer Metrostation keine zehn Kilometer von unserem Standort ein Rohrbömbchen hochgegangen war... https://www.derbund.ch/ausland/europa/explosion-in-istanbuler-metro-ursache-unklar/story/29832690 Nun ja, da kommt man dann halt irgendwie ins philosophieren, die G&T´s helfen da auch ganz gut und irgendwann war dann Zeit fürs Boarding unseres Fluges TK 1911 nach Zürich. Unser mentaler Zustand war zu diesem Zeitpunkt bereits arg derangiert, ein gut 30-minütiges taxiing zur Piste 17L half da auch nicht, die aufgekommene Müdigkeit zu überwinden und das einmal mehr exzellente Nachtessen setzte dem ganzen die Krone, oder wohl besser gesagt, die Schlafmütze auf. So gibt es von diesem Flug, ausser diesem auch nicht ganz rauschbefreiten Meal-Shot von Patrick, leider kein einziges Foto: So ging diese Reise recht verpennt gegen zehn Uhr Abends, wie so oft, am Zürcher Flughafen zu Ende. Mit der Erkenntnis, dass dies mit vier Tagen, sieben Flügen und 8591 kreuz und quer durch Europa gebratenen Kilometern wohl der sinnloseste und durchgeknallteste, aber auch einer der besten Trips war, den ich jemals unternommen hatte. Und dem Beschluss, so etwas möglichst zeitnah zu wiederholen. Ein Ansinnen, dem ich, bzw. wir aus verschiedenen Gründen leider bis heute nicht ansatzweise gerecht werden konnten. Es wird langsam wieder mal Zeit! Notenheft: Bei Jans´s Bericht neulich habe ich ja ein Benotungsschema eingeführt – mal sehen, was ich da bei mir alles so raushole und ob andere Forumsgenoss*innen meine Einschätzung teilen. Ryanair 737-800, BSL – STN: eigentlich eine 4, aber die fehlende Flap Track Fairing hat schon speziell Eindruck hinterlassen. Für Ryanair selber gäbe es einen Abzug, aber als Erlebnis würde ich mir wegen dem Thrill Factor eine 4-5 geben. Ryanair 737-800, LTN – CPH: tja, da gibt es nichts zu machen. Mehr als eine 4 kann ich mir hier ehrlicherweise auch nicht geben. Ich sehe es; dieser Trip Report funktioniert ähnlich wie ich meine Lehre absolviert habe – immer kurz vor dem Abgrund. Nordica ERJ-145: CPH – TLL und TLL – AMS: ein klarer Doppelsechser! Geiler Flieger, geile Flüge, was will man mehr?!? Und wenn ich Jan eine Bonus-6 für eine bekloppte Umsteigeverbindung gab, dann darf ich mir die selber sicher auch geben, oder? British Airways A320 AMS – LHR: tja, das setzt wohl gnadenlos eine 1. Boring, boring, boring… British Airways 767-300 LHR – IST: die Hauptattraktion des Trips, Widebody innereuropäisch… das klingt schon mal nicht schlecht! Und eine 767 mit RB.211 Triebwerken? Eine echte Rarität! Meines Wissens gab es bloss die 20 Stück von BA in dieser Ausführung und von denen hat keine einzige überlebt – sämtliche Exemplare sind inzwischen von rücksichtslosen Coladosen-Spekulanten zerlegt, ach was sage ich, vernichtet und unwiederbringlich zerstört worden, wie die Buddha-Statuen in Bamiyan. Nennt mich ne Heulsuse, aber dafür gebe ich mir aus lauter Sentimentalität eine weitere 6! Turkish Airlines A320, IST – ZRH: eine 2. Aber auch nur wegen des vorzüglichen Caterings… Mal sehen, das wären dann: (4.5 + 4 + 6 +6 + 6 + 1 + 6 + 2) : 8 = auch nur eine mässige 4.4 im Zeugnis. Wie gesagt, so habe ich auch in etwa meine Lehre durchgeseucht: Mittelmässigkeit, durchsetzt mit grandiosen Pleiten und gelegentlichen Hochglanzresultaten. Über die restlichen Dinge dieser Reise wie Hotels oder die besuchten Städte lohnt es sich kaum, hier ein grösseres Fazit zu ziehen. Dazu war die Zeit vor Ort einfach zu kurz, das Urban House in Kopenhagen hat einen neuen Besitzer und auch das Hotel in Amsterdam existiert in seiner damaligen Form nicht mehr. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir, dass ich mich diesmal kurz fasse und dass Ihr trotz allem Spass beim mitreisen hattet! Wie immer: Good flight, good night, Mic drop, over and out
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