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  1. Kategorie: kurz mal weg Hallo zusammen zu einem weiteren kleinen Triprepörtli aus der Lukas`schen Kohlendioxid-Manufaktur. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei einer Distanz bis zu 600km der Zug zeitlich mit dem Flugzeug mithalten kann und man doch bitteschön auf diesen Strecken nicht die arme Umwelt kaputt machen und auf die Bahn wechseln soll. Nun, ZRH – AMS ist mit 603 Kilometern definitiv über dem Limit, also ab in den Flieger Diese Kurzreise kam übrigens nicht auf meine Initiative zustande, schlussendlich war ich keine zwei Wochen zuvor aus Island zurückgekehrt (gibt dann auch noch einen, dann etwas längeren Report. Schon nur des verwendeten Blechs wegen…). Forenkollege Patrick @eldior hingegen litt unter enormen Entzugserscheinungen, lag doch seine letzte Flugreise schon fast ein Jahr zurück! Und als die Niederlande im Juli das grosse Lockdown-Ende propagierten, gab es für ihn kein halten mehr, seine zweite Heimat zu besuchen. Als inzwischen sehr gute Freunde, die schon manchen Flug-Blödsinn zusammen unternommen haben, macht das zu zweit natürlich noch mehr Spass, weshalb ich mich seiner Reise spontan anschloss. Über das Wie mussten wir uns noch ein wenig Gedanken machen, schlussendlich sind nonstopp-Flüge mit dem Home Carrier etwas für Anfänger und Schmalspur-Reisende. Wer den Flughafen Zürich nicht nur von durchhetzen auf den nächsten Flug kennt, kennt vielleicht auch den Flughafenpark auf dem kleinen Hügel hinter dem Circle. Dort hielten wir an einem Samstag im Juni eine kleine Planungs- und Buchungs-Session ab, dank mobilem Internet kann man das heutzutage prima unter freiem Himmel an der frischen Luft, zwischen Bäumen, Bienen und Blüten erledigen. Da seht Ihr, wie Naturverbunden wir in Wirklichkeit sind!!! Resultat der Planung: doch einen Nonstopp auf dem Hinflug, da ich von meinem Trip nach Schweden im vergangenen Jahr noch zwei Gutscheine a je €50.- von der KLM hatte, die abzulaufen drohten. Die mussten weg 16.07.2021 | KL 1982 | ZRH - AMS | 1735 - 1915 | 73H Für den Rückflug hingegen sollte es etwas spezielleres sein. Nach längerem Hin und Her zwischen diversen Buchungsportalen fand sich schliesslich zu einem annehmbaren Preis folgende Verbindung mit dem allseits beliebten pan-skandinavischen Steuergeldverdunster: 18.07.2021 | SK 552 | AMS - CPH | 1005 - 1125 | CR9 operated by CityJet 18.07.2021 | SK 617 | CPH - GVA | 1735 - 1930 | CR9 operated by CityJet Beinahe ein klassischer Deppen-Umsteiger. Definition wäre ja: beide Legs sind länger, als es der direkte Weg ist. Kopenhagen – Genf ist mit knapp 1140km locker in dem Rahmen, Amsterdam – Kopenhagen hingegen sind… Mist, 635km. Um Zürich – Amsterdam zu schlagen, hätte das gereicht, aber Amsterdam – Genf sind 682km. Also nur ein halber Depp. 17:35 Abflug, online check-in hat funktioniert, Bordkarte ist vorhanden, das heisst etwa 16 Uhr am Flughafen. 15:42 um genau zu sein. Da kann ich sogar noch bis 14 Uhr in Bern im Büro sitzen und ein paar last minute Buchungen reisewilliger Skandinavienfans realisieren. Impfausweis ist zwar dabei, aber an der Sicherheitskontrolle interessiert sich niemand für Papierkram, so sind wir bereits gegen 16 Uhr airside und auf dem Weg in die Lounge. Genau, die Businessclass-Upgrade-Angebote von KLM waren mal wieder zu verlockend, um sie einfach links liegen zu lassen. Bilder gibts leider keine, das Ding war pumpevoll – zu viele Leute zum fötelen. Für etwas Optimierung in Form von Weisswein hat es dennoch gereicht Aber wir sind ja auch nicht wegen der Lounge-Plünderungen hier, sondern deswegen: PH-BXF ist eine Boeing 737-8K2 und mit Erstflug am 31. Mai 2000 auch nicht mehr die Jüngste. Bei der Auslieferung trug sie sogar noch die alte Lackierung mit der breiten Cheatline in Dunkelblau und hatte nicht alle Latten am Zaun. https://www.airfleets.net/photo/KLM_PH-BXF_14755_b737ng.htm Typisch: erst im Stechschritt durch den Flughafen rennen, weil man es kaum erwarten kann, mal wieder im Flugzeug zu sitzen – und dann auf dem Handy rumdaddeln… Auch typisch: erst darüber motzen, wie eng die 737 sei im Vergleich zu anderen Schmalrümpfern – und dann Reihe 1 wählen, wo sich der Rumpf bereit zuzuspitzen beginnt Obligatorischer Legroom-Shot Iiiiih, ein Airbus Nett, sieht man auch nicht alle Tage: Und endlich: take off! Man sieht die üblichen verdächtigen Bilder einer 28-er Departure... ...wie etwa den Rangierbahnhof Limmattal Eigentlich wäre ich auf Sitz 01C gesessen, was schon beim einsteigen unangenehm auffiel, da so ziemlich alle nach uns einsteigenden Passagiere über meine Füsse stolperten. Da wir als priority pax zu erst dran/drin waren, stolperten denn auch fast 180 Nasen... Da aber der ganze Dreierblock auf der rechten Seite frei blieb, wagte ich einen Platzwechsel, natürlich nicht ohne zu fragen. «is seat one foxtrot free and may I change?» «oh, yes please, feel free, you will get much better views over there!» Na, das war ja auch die Idee dahinter – so muss Kundendienst Weniger Freude hatte der Asiate, der erst wichtigtuend im Gang rumstand und den einen Flight Attendant rüde darauf aufmerksam machte, dass er sein Handgepäck nicht richtig versorgen könne und dies schliesslich von eben jenem FA erledigen liess, bevor er sich nonchalant auf Sitz 01D nieder liess. Doof für ihn, dass er nach beendetem Boarding vom gleichen FA freundlich dazu aufgefordert wurde, doch bitte mal seine Bordkarte vorzuzeigen. Noch doofer für ihn, dass da Sitz 05E vermerkt war, Mittelsitz direkt hinter den Vorhang… Wir hingegen genossen wunderbare Ausblicke auf die Wolkentürme, welche unbedingt noch ein paar zusätzliche, wenig dringend benötigte Gewitter über Deutschland auskippen mussten. Der Rhein präsentierte sich durch die Unwetter der vergangenen Tage in dezentem Milchkaffee-Teint. Hier sind wir übrigens über einem unrühmlich bekannten Ort – direkt unter uns und gerade links ausserhalb des Fensterrahmens, liegt der Flugplatz Mulhouse-Habsheim mit seinem, bei Airbus-Piloten recht unbeliebten Wäldchen: Ebenfalls genossen werden musste die leichte Mahlzeit in Form eines Waldorf-Salats mit Ziegenfrischkäse: Cheers! Zufallstreffer, dass die Wolkenlücke direkt unter dem Flügel dessen Form genau aufnimmt: Airport-spotting Das kann nur Rotterdam sein, da muss ich nicht mal Google Maps bemühen… Etwas dahinter: RTM Airport, der vor vielen Sommern mal Schauplatz eines Hattricks meinerseits war – Typenpremiere auf der Do328 bei meinem Erstflug mit SkyWork Airlines zu einem neuen Flughafen Ich: «Excuse me, how much of flight time remains to Amsterdam?» FA: «About 25 minutes. Why?» Ich: «Would you say, this works out for something small to drink?» FA: «sure!» Da war natürlich ausschliesslich Tonic Water in dem Glas… angeblich Schon nähert sich der Boden wieder… ...und unten sind wir: Auch der schöne Dschungeljet neben uns verdient ein wenig fotografische Würdigung: Nach der unbehelligten Einreise schnappten wir uns den nächstbesten Zug nach Sloterdijk, wo wir mal wieder im XO Hotel Park West, dem ehemaligen und schon oft beehrten Golden Tulip, Quartier bezogen. Und endlich, ein Tramfahrt später sind wir da: Typische Tourifotos Nach ein paar leckeren Amstels kehrten wir zurück ins Hotel, wo dieses Gerät erst begutachtet und dann natürlich auch getestet werden musste. Perfekt, wenn man morgens um zwei von einem leichten Hüngerchen geplagt werden sollte War sogar erstaunlich gut, da habe ich in Restaurants schon schlechtere vorgesetzt bekommen. 90 Sekunden im Höllenfeuer ist eben auch die original neapolitanische Zubereitungsweise Die deutsche Beschriftung des Kastens lässt hingegen vermuten, dass der Hersteller nicht zwischen Deutsch und Dutch unterscheiden konnte… Nicht das wir schon eine Mafiatorte intus gehabt hätten – Znacht gab es vorher beim besten Italo-amerikaner Hollands: https://www.youtube.com/watch?v=TE1NdyqCduQ Anderntags machten wir erst einmal gleich dort weiter, wo wir Abends zuvor aufgehört hatten, wenn auch ein wenig stilvoller – Eggs Benedict mit Avocado zum Frühstück, sehr lecker! Tschüss Sloterdijk, erst mal an den Hauptbahnhof – die im Unterdeck schräg nach aussen gestellten Seitenwände der niederländischen Doppelstockzüge sind ein wenig gewöhnungsbedürftig… Oben ist das Feeling schon etwas gewohnter, wenn auch recht minimalistisch. Hier sitzen wir bereits im nächsten Zug, wir unternehmen heute einen kleinen Ausflug ins Umland. Böse Zungen nennen unser Vorhaben Operation Market Garden 2.0 Erst ist das Bild aus den Fenstern unseres VIRM-Zuges (Verlengd InterRegioMaterieel) noch urban… ...um spätestens hinter Utrecht von eher ländlichen Motiven abgelöst zu werden. Auch ein Kanal mit Schiff darf in einem Holland-Bildbericht nicht fehlen Unser Ziel heute: Netherland Spaceport. Könnte man meinen, angesichts dieses futuristischen Bahnhofsgebäudes. Aber es ist ganz profan Arnhem: Genau, da war mal was in dem Kaff… Sean Connery, Gene Hackman and Anthony Hopkins liked this. Etwas unterhalb der Bildmitte ist im Wasser ein kleiner schwarzer Punkt zu entdecken. Das wäre die Spitze eines Pollers, der unter normalen Umständen das eigentliche Ufer, bzw. den Rand der Promenade markiert. So zum Thema Hochwasser… Und unter dem Visitor Center sollte man eigentlich auch entlang spazieren können. Die Altstadt ist durchaus mal einen Ausflug wert: Der Markt lässt einem das Wasser im Mund zusammen laufen… ...und zum Kauf eines Zvieri verleiten – Broodje Haring, sehr lecker ! Bald neigt sich auch unser Ausflug wieder dem Ende entgegen und der Bahnhof muss aufgesucht werden. Eigentlich wäre ich ja viel lieber mal mit so einer Gurke unterwegs gewesen, aber hat nicht sollen sein – die gute, alte Baureihe ICM, genannt Poklopper, ähm, meine Koploper (Kopfläufer). Da kommt unser Gefährt, abermals ein VIRM, zusammengebastelt bei Talbot/Bombardier in Aachen, gleich enet der Grenze. Rückfahrt nach Amsterdam. Nach der Rückkehr schnappen wir uns noch kurz eine Fähre über den Kanal hinter dem Bahnhof… ...um die Angelegenheit auch noch ein Wenig aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Auch ein paar Touribildli müssen noch sein... ...bevor wir uns etwas zu essen und zu trinken gönnen. Schön zu sehen: Volkssport Nummer 2 in Amsterdam ist der berüchtigte Booze Cruise Fast auf jedem Boot hat man mindestens eine Flasche Weissen im Sektkühler oder zumindest ein paar eiskalte Heinis parat. Und es hat viele Boote in dieser Stadt Noch eine schöne Abendstimmung, bevor… ...well, Amsterdam in a Nutshell, würde ich sagen Anderntags mussten wir früh raus, denn schon um zehn Uhr sollte unsere Kanadische Dose gen dänische Hauptstadt abfliegen. Und da wir so einen netten Vermerk namens ADOC in unserer Buchung hatten, waren wir genötigt, uns ganz wie früher am Check in anzustellen. Wer den Thread von Urs Wildermuth´s Bulgarienreise verfolgt hat, hat da schon meine dezidiert unterhaltsame Meinung zu Praxis des Bodenabfertigers verfolgen können. Kann es ja echt nicht sein, dass man die Passagiere alle an den Schalter zwingt, zusätzlich mit der Aufforderung doch bitte noch mal eine Stunde extra einzurechnen, nur weil man zu geizig ist, ein paar zusätzliche Schalter zu öffnen. So musste sich die einzelne, vermutlich auch nur knapp Mindestlohn beziehende Dame mit der ganzen Meute alleine herumschlagen und all die ganzen Impfzertifikate, Covid-Tests und sonstigen Papierkram alleine prüfen. Für einem Hub-Zubringer wohlgemerkt, bei dem wohl bei keinen zwei Buchungen die gleiche Kombination an Regelungen zutraf. Habe ich ja auch, für hunderte Destinationen und Nationalitäten alle Regelungen parat im Kopf... Die Dame tat uns richtig leid, schlussendlich waren ja die üblichen Übergepäck-Mitbringer, Wichtigtuer, unterdurchschnittlich Begabte, do-you-know-who-I-am´s und sonstigen Check-in-Blockierer auch nicht weniger geworden... SiKo war dafür überhaupt kein Problem und in kürzestmöglicher Zeit standen wir an unserem Gate und schauten unserem Vogel beim einparken zu. Ein wunderschönes Bild – man könnte fast meinen, man sei in Riga ob all der Air Baltic Mühlen. Auch sonst ein schöner Anblick, bloss der Vueling A321 stört die Idylle ein wenig Die EI-FPP wurde im September 2017 fabrikneu an Shittyjet ausgeliefert und hält seither tapfer die Fahne der Hecktriebwerk-Flugzeuge hoch! Die Mühle war praktisch pumpevoll – der obligatorische Cabin-Shot muss trotzdem sein: Beim täxeln zur aktiven Piste liessen sich auch noch zwei Jumbos ablichten: Der immer mehr fehlenden, flughafentypischen Bebauung nach zu urteilen, dürfte es mal wieder die 36L werden… «positive climb rate, gear up» Ijmuiden an der Küste: In der Ferne zeichnet der Afsluitdijk, oder Abschlussdeich eine feine Linie ins Wasser zwischen IJsselmeer und Nordsee. Links Nordmarsch-Langeness, rechts daneben Oland, welche mit der witzigen Halligbahn mit dem Festland verbunden sind. Unter VFR-Piloten würde man dies wohl als Wolkenloch vom Dienst betiteln… Flughafen Sonderborg, womit wir eindeutig in dänischem Luftraum sind: Nächstes eindeutig zu identifizierendes Landschaftsmerkmal ist die Storebælt-Querung, deren 254 Meter hohen Brückenpfeiler unrühmliche Berühmtheit als die höchsten Erhebungen Dänemarks geniessen… Die nächste Brücke ist schon wieder nur noch aus dem Tiefflug heraus zu bewundern – unverkennbar der Öresund, mit der Insel Saltholmen im Vordergrund. Untrügliches Zeichen dafür, dass wir in den Final der Piste 22L von Kopenhagen-Kastrup eingedreht haben. Ankunft war völlig easy, wir konnten einfach durchmarschieren. Und wer Eingangs die Flugzeiten studiert hat, wird sich ob der sechs Stunden Transit vielleicht gewundert haben. Allerdings war dies einer der Faktoren, die zum Kaufentscheid führten – so konnten wir auch gleich Kopenhagen noch ein wenig mitnehmen. Für Patrick wars eh eine Premiere und ich habe meiner Liste an Kopenhagen-Kürzestbesuchen einen weiteren Eintrag hinzugefügt. So fünf oder sechs mal dürften es inzwischen gewesen sein, Airside-Transits nicht mitgezählt Nachdem ich noch einige Feldforschungen zum Thema Covid-19 Tests für meinen Arbeitgeber, bzw. meine Kunden unternommen hatte, fuhren wir mit dem Zug in die Stadt. Natürlich stilecht mit einer Gumminase Die Bahnhofhalle von Kopenhagen finde ich architektonisch einer der gelungensten Europas. Erstaunlich filigran für ihre Zeit. Ein paar Postkartenansichten aus der Ecke Nyhavn: Einer meiner Cousins weilte zu der Zeit ebenfalls mit seiner Freundin in Kopenhagen, worauf wir uns natürlich für einen Kaffee verabredet haben. Sie waren schon die ganze Woche da und meinten, dass wir uns bei leichter Bewölkung und 23°C den Tag mit dem mit Abstand hässlichsten Wetter ausgesucht hätten… Über die technisch interessante Inderhavensbroen (der innere Hafenbrücke: https://de.wikipedia.org/wiki/Inderhavnsbroen) erreichten wir den Stadtteil Christianshavn, was auch einen Blick in die Freie Stadt Christiania erlaubt. Fotografieren aber strengstens verboten und ehrlich gesagt reichte mir ein kurzer Blick von aussen. Nicht meine Welt… Ansonsten wäre diese Ecke der Stadt eigentlich noch ganz gemütlich. Amsterdam nicht ganz unähnlich, wenn auch nicht so lebhaft. Hier genehmigten wir uns am Kanal ein Abschlussbierchen, bevor uns die vollautomatische Metro wieder zum Flughafen brachte. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle... ...nach deren Passage wir uns wieder unserem Lieblingszeitvertrieb widmen konnten. Leider nicht unsere Maschine heute, aber trotzdem ein beeindruckender Anblick. Obwohl – Sunclass ist ja ein Touribomber-Betreiber, viel Komfort dürfte nicht zu erwarten sein. Dann doch lieber ein gescheiter Regionaljet: Die EI-FPT ist mit Baunummer 15438 nur drei Positionen nach der früher am Tag beflogenen Schwestermaschine und damit ebenfalls 2017 ans Tageslicht gerollt worden. Es ist streng verboten, ein Flugzeug mit Hecktriebwerken zu besteigen, ohne diese Art der Antriebsanordnung ausreichend zu würdigen Sind wir ehrlich: hätte Boeing anstelle der 737 die MD-90 weiterentwickelt, hätten sie nie das Problem bekommen, bei der MD-90MAX die grossen LEAP-Treiber unter die Tragflächen friemeln zu müssen Die Kollegen von DAT mit nem mobilen Bremsklotz – Leute, ihr hättet gescheiteres Gerät im Hangar Den eigentlichen Abflug habe ich beschlossen, mal zu geniessen, ohne die ganze Zeit am fötelen zu sein. Führte dazu, dass ich erst einmal einpennte. Und so ist das nächste Foto halt erst im Reiseflug, schon weit im deutschen Luftraum entstanden… Ja, auch dieser Flug war wieder sehr gut gefüllt. Mnjam, lecker Weisswein Schon bald begann der Sinkflug und der Lac Leman kam in der Ferne in Sicht. Direkt vor der Flügelvorderkante ist zudem der Lac du Joux im gleichnamigen Tal zu erkennen, dessen Umgebung ich einst in grüner Kluft kennenlernen durfte. Zum Glück nicht zu Fuss, sondern aus dem Turmluk einer Panzerhaubitze Tempi passati, erfreuen wir uns doch lieber noch an den Jurahügeln... ...denn lange wir diese Reise nicht mehr dauern. Schon sind wir unten und nehmen den neuen Langstreckenterminal Genfs in Augenschein. Schon eher als GVA erkennbar sind die typischen Runden Satelliten-Gates, womit dieser Reisebericht auch zu seinem Ende kommt. Oder fast, denn dieser Ausblick blieb uns nun für fast 20 Minuten erhalten, weil die [bitte hier eure eigene Auswahl an aussagekräftigen Schimpfworten und Flüchen einfügen] Mitarbeiter*innen (speziell eine solche) der Handlingfirma es fertig gebracht haben, uns irgendwie zu… keine Ahnung. Vergessen kann es ja nicht sein, auf dem Bild ist ja eine Abfertigungskraft zu erkennen. Und die eine Person im Rollstuhl haben sie ja auch ausladen können. Und dann für eine Viertelstunde in der Plexiglaskabine des Lifts auf dem brütend heissen Apron neben der Maschine stehen lassen… Irgendwann haben sie dann mal ein paar Passagiere aussteigen lassen, so fünf oder sechs an der Zahl, als plötzlich eine weitere Dame aus dem Terminal gerannt kommt und heftig abwinkt. Himmelherrgottnochmal, es kann doch nicht so schwierig sein, eine verdammte Tür aufzumachen an der Bruchbude? Zwanzig Minuten lang? So viele sicherheitsrelevante Hindernisse kann es ja nicht geben auf den 25 Metern? Oder sind euch die Absperrbänder geklaut worden seit dem letzten Flieger an dem Gate? Die Abfertigungsfirma sollte sich überlegen, sich in DNJETA umzubenennen, was nichts mit Flugpetrol zu tun hat, sonder eher der russischen Sprache entlehnt ist. Die Passagiere kippten langsam von ungeduldig nach unruly, denn es gab keinen offensichtlichen Grund, wieso man nicht aussteigen können sollte. Fehlende Fluggasttreppe oder kaputter Jetty kommen bei einem CRJ ja nicht in Frage. Ein, zwei Worte der Information wären vielleicht auch hilfreich gewesen. Aber nein, da müsste man ja mit Menschen interagieren… Anstelle der geplanten 36 Minuten bis zur Abfahrt unseres Zuges haben wir – zusammen mit den 10 Minuten, die wir schon im Anflug auf die Piste 04 vertüdelt haben – nun noch deren sechs, als wir endlich raus können. Und einen Kilometer Fussmarsch bis zum Bahnhof rüber, weil wir sind ja am hinterletzt-möglichen Gate abgekommen. Tschüss bequemer nonstopp-ICN, hallo Bummel-Interregio, zwei mal umsteigen und eine Stunde später zu Hause sein. Waren wir sauer? Ja, verfluchtnocheins. Waren wir die einzigen? Nein, definitiv nicht. Hat sich jemand irgendwie ansatzweise dazu geäussert, etwa gar entschuldigend? Pas mon devoir. Ich verzichte an dieser Stelle darauf, meinem Unmut weiter Luft zu machen, da die Wortwahl sehr wahrscheinlich deplatziert sein dürfte, inklusive unangemessener Verweise auf den Verzehr von Extremitäten amphibisch lebender Wirbeltiere . Spass beiseite, so schlimm wars ja auch nicht, bloss halt nervig. Nicht zuletzt, weil es mich zweimal in zehn Tagen angeschmiert hat. So war ich von meinem Island-Trip die Woche zuvor auf dem gleichen Kurs in Genf gelandet und habe ebenfalls meinen geplanten Zug verpasst. Den gleichen. Mit gleich viel geplanter Zeit. Da kann man schon mal auf die Idee kommen, ob das dort etwa Normalzustand sei? Kurz und knackig – Fazitrunde: KLM: wie immer Klasse, nix zu meckern. Netterweise hat bei diesem Flug die verwendete 737-800 in meiner Flugstatistik mit dem A319 gleichgezogen und wird diesen in absehbarer Zeit vom Spitzenplatz verstossen. Bzw. hätte sie schon, wenn ich Icelandairs MAX8 mitzählen würde. Aber das ist eine andere Geschichte. SAS/Cityjet: hinten in Eco haben sie auf Kurzstrecke auch noch das stille Mineralwasser abgeschafft, es gibt nur noch Kaffee oder Tee. Mehr braucht man dazu glaubs nicht zu erzählen... Die wahren Gründe für die Wahl dieser Flugverbindung waren denn auch, dass wir zwei Canadair Regional Jets in unser Logbuch schreiben konnten und sie einen kurzen Blick nach Kopenhagen erlaubte. Und preislich war es zugegebenermassen auch fair mit Fr. 150.-/Person. Amsterdam: so schön wie noch nie. Sonst soll es im Sommer ja vor lauter Touristen kaum auszuhalten sein, weshalb ich diese Zeit bisher vermieden habe. Jetzt mit all den Reisebeschränkungen in Kraft, war es richtig angenehm! Patrick meinte, er hätte um diese Zeit noch nie so wenig Leute gesehen und das mit Abstand, dabei war es immer noch recht geschäftig, die Restaurants waren gerade so voll, dass man gerade noch Plätze fand… ich meine, noch mehr Leute können sie ja eh nicht bedienen, wozu also noch mehr Touris? Arnhem: nettes Städtchen mit spannendem historischen Hintergrund, dafür kann man gut mal einen Tag seines Lebens aufwenden. Sollte man also mal in Amsterdam sein, hat alle Museen besucht, alle Sehenswürdigkeiten fotografiert, alle "Kaffees getrunken", alle Heinekens leergesoffen und auch sonst keinen Plan mehr, was man noch machen könnte – go for it! In einer knappen Stunde ist man da mit dem Zug, preislich fair und im Halbstundentakt. Warum also nicht? Pizza-Automat: der verdient hier eine separate Würdigung und gehört eigentlich in jede gut sortierte Hotellobby, Bahnhofshalle und Ladenpassage gestellt – Flughafenterminals, Musikclubs und Fährschiffe nicht zu vergessen, weitere Vorschläge sind willkommen Kopenhagen: eben, ich habe es erwähnt – meine Besuche dieser Stadt, die jedes Mal entweder aus einer (nach dem System Abends ankommen, anderntags weiter), oder gar keiner Übernachtung bestanden (System langer Layover, wie hier) habe ich aufgehört zu zählen. Dabei habe ich trotzdem auch schon das eine oder andere zu sehen bekommen und für eine ernsthafte Städtereise fehlt da inzwischen der Reiz des Neuen. Aber auch sonst ist mir die Stadt irgendwie… etwas unterkühlt, Nyhavn ist nett, aber sonst? Man könnte auf die Idee kommen, das sei halt typisch nordisch, aber selbst Städte wie Turku habe ich lebendiger in Erinnerung und die Finnen sind ja jetzt nicht gerade für ihre Extrovertiertheit bekannt… Vielleicht ist mir aber auch Dänemark einfach zu flach. Wie auch immer, es soll niemanden davon abhalten, Kopenhagen zu besuchen, sehenswert ist die dänische Hauptstadt allemal und für einen Stoppover bin ich jederzeit gern da. Vielleicht rechnet mal halt einen Tag weniger ein, als man für Amsterdam oder London einrechnen würde. Damit wären wir wirklich am Ende dieses Reports. Fast, denn ich muss mich an dieser Stelle noch bei dem einen Forenkollegen bedanken, der mir per WhatsApp solche doofen Bildli zukommen lässt und das einmal um den halben Erdball! Frei nach dem Motto, wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde, gell @JanBu In diesem Sinne: schöne Sunntig und good night, good flight
  2. Ein weiteres Lockdown-Wochenende, an dem man nichts tun kann ausser Schnee schippen. Gar nichts? Doch – sich Trip Reports im Flightforum reinziehen! Wie versprochen kommt hier noch der zweite Teil meiner Erfahrungen mit dem niederländischen Flag Carrier. Diesmal stimmte die allgemeine Richtung schon eher, sollte es doch nach Schweden gehen – eines der wenigen Länder, welche in diesem verrückten Sommer 2020 besucht werden konnte. Wie kam es dazu? Nun, eigentlich hätte ich im Mai geschäftlich an einen touristischen Kongress in das skandinavische Land reisen sollen. Anstelle aber, wie es Otto Normalpassagier machen würde, nonstopp mit den üblichen Verdächtigen wie SAS oder Swiss nach Stockholm zu reisen, entschied ich mich auch für diese Reise für KLM, da ein Ticket Zürich – Stockholm / Göteborg - Zürich bei LX mal wieder deutlich über Fr. 600.- gekostet hätte und die SAS mir dieses irgendwie gar nicht erst verkaufen wollte. KLM hingegen fand auch hier, dass eine solche Verbindung auch für die Hälfte an den Mann zu bringen wäre und zwar inklusive Gepäck. Dann kam Corona und damit die grosse Umbuchungswelle, wie auch die Absage des Kongresses - und natürlich war mein Flugticket schon gebucht… Im März war noch nicht so wirklich klar, ab wann Reisen wieder möglich sein werden, man hoffte da noch auf den Sommer. Da ich mein Ticket zwar umbuchen, aber (zumindest zu diesem Zeitpunkt noch) nicht kostenfrei stornieren konnte, habe ich meine Flüge erst mal auf Ende August verschoben – nach dem Prinzip Hoffnung; entweder kann man dann reisen, oder die Umbuchungsregeln werden noch laxer. Da zu meinem Reisezeitpunkt sogar beides zutraf, riskierte ich folgenden Trip: 27.08.2020 | KL 1986 | BSL – AMS | 10:50 – 11:45 | E75 27.08.2020 | KL 1115 | AMS - ARN | 14:40 – 16:40 | 739 01.09.2020 | KL 1158 | GOT – AMS | 14:10 – 15:45 | E90 01.09.2020 | KL 1989 | AMS - BSL | 16:40 – 17:55 | E75 Natürlich wäre dies kein 2020er Bericht, wenn es denn auch dabei geblieben wäre… KL 1986 wurde gestrichen und ich auf eine Abflugzeit in Basel umgebucht, die ob ihrer frühen Uhrzeit eine Anzeige bei der UNO-Menschenrechtskommission gerechtfertigt hätte. Ein Telefonat beim Reisebüro-Helpdesk der KLM reichte aber auch aus, um das Problem ohne diplomatische Verwicklungen mit Umbuchung auf folgende Verbindung zu lösen: 27.08.2020 | KL 1988 | BSL – AMS | 14:20 – 15:55 | E75 27.08.2020 | KL 1115 | AMS - ARN | 20:50 – 22:55 | 73W (ursprünglich war eine -800 geplant) Schade zwar um die damit flöten gegangene Typenpremiere mit der 737-900 (nicht-ER!) und der lange Layover in Amsterdam ist auch nicht gerade supergeil, aber auf eine zusätzliche Hotelnacht in Basel war ich nicht scharf. Und wie schon in meinem anderen Bericht angemerkt, soll in AMS ja gelegentlich der eine oder andere spezielle Flieger zu entdecken sein… Haha, denkste, aber dazu später mehr. Die ersten Bilder sehen denen in meinem anderen KLM-Bericht ziemlich ähnlich, auch wenn die Blickwinkel etwas anders sind. Und der Flieger ist eine Nummer kleiner. Die PH-EXL steht heute zu Diensten. Nanu, der feine Herr sitzt aber heute bemerkenswert weit vorne… Tatsache, schliesslich kann man bei KLM beim online-check-in gegen Bares nicht nur seinen Sitz wählen. Vielmehr sollte man dringend die dort angebotenen Upgrades in die Businessclass studieren, die je nach Auslastung und Sektorlänge schon ab €39.- pro Segment verscherbelt werden! So beehre ich diesmal Sitz 02A – ausgerechnet ich, der sonst über innereuropäische Geschäftsreiseklassen immer die Nase rümpft Aber bei dem Preis… Ach ja, Basel, auch hier gibt es gelegentlich spannendes zu entdecken, insbesondere wenn man einen der eher seltenen 33-er Departures kriegt: Nach dem abheben gibt es Wälder und Wiesen zu bestaunen… ...und kurze Zeit später die dem Flughafen namensgebende Stadt Mulhouse: Auf Reiseflughöhe… ...wird erst einmal wie üblich der Sitzabstand kontrolliert: Jaja, das ist schon deutlich angenehmer, als im Hühnerstall hinten. Weniger wegen der 5cm mehr pitch, aber gerade in Corona-Zeiten ist der garantiert leere Nebensitz durchaus ein Argument. Anschliessen folgte ein O-Säftchen… ...aber leider kein Business-Meal. Man hatte eins zu wenig an Bord und bot mir stattdessen zwei Käsesandwiches aus der Economy an, so wie als Entschädigung ein Gutschein über €50.- Tee und Stroopwaffel war aber für alle im Angebot. Im übrigen war auch nichts mit Lounge in Basel, die war Corona-bedingt nämlich noch geschlossen Thema Maskenpflicht: war immer und überall auf der Hin- und auch Rückreise und wurde auch ausnahmslos und ohne Mecker befolgt. Zum Essen durfte man sie natürlich runternehmen und vorne war auch die Sache mit Social Distancing wie erwähnt sowieso viel einfacher Im weiteren überflogen wir eine bis dato leider nicht identifizierte Stadt… ...so wie, deutlicher erkennbar, Brüssel. Bei genauem hinsehen ist etwas links der Bildmitte sogar das Atomium zu erkennen: Schon im Sinkflug sind wir über dem Hafen von Rotterdam… ...und kurze Zeit später bereits wieder an einem wohlbekannten Ort gelandet. Zwar wieder einmal die Polderbaan, aber mangels sonstigem Verkehr müssen wir diesmal nicht den ganz langen Weg um die Center-Piste herum nehmen, sondern können diese mittig kreuzen. Spart locker 10 Minuten. Debarding – einfach schön anzusehen, der kleine Brasilianer Eben: da waren fast fünf Stunden Layover rumzukriegen… und der stark eingebrochene Verkehr hat auch in Amsterdam Shitpole Schiphol grosse Löcher im gastronomischen Angebot verursacht. Als «Bizzer» wäre da zum Beispiel Loungezugang im Ticket eingeschlossen, aber die auf der Schengen-Seite ist nur morgens für ein paar Stunden geöffnet. Man darf nachmittags gnädigerweise in den non-Schengen-Teil wechseln und die dortige, vor nicht allzulanger Zeit renovierte Lounge besuchen, wofür man aber pro Weg etwa 15 Minuten Fussmarsch einrechnen sollte. Ganz cool geworden, finde ich. Aber selbst hier herrscht gähnende Leere, etwa die Hälfte ist abgesperrt und es sind vielleicht gerade mal 10 oder 15 Passagiere hier zu finden. Entsprechend mager ist auch das angebotene Essen: Nebst dieser trockenen Ausrede eines Nudeltellers war noch eine Suppe im Angebot, so wie… nein, das war es schon. Sandwiches? Kann sein. Okay, Heini`s gab es natürlich nicht zu knapp Ich hoffe mal, die weisse Gangway am oberen Bildrand ist wirklich nur temporär – die stört nämlich die Aussicht erheblich. Man kann darüber streiten, ob diese für den durchschnittlichen Lounge-Besucher wirklich wichtig ist, aber eine Baustelle ist definitiv kein schöner Anblick. Womit wir auch wieder bei den in AMS zu beobachtenden Exoten sind. Nicht. Nix, nada, niente. Corona macht auch dem geneigten Flugzeugfan das Leben zusätzlich schwer. Irgendwie bringe ich die Zeit dann hinter mich und nach einer weiteren Viertelstunde Fussmarsch finde ich mich am Gate ein. In Basel wurde strikt von hinten nach vorne geboardet, das heisst, unabhängig von Klasse, Status etc. die Vornesitzer zuletzt. Hier hingegen lässt man Sky Priorities zu erst an Bord und ich bin mir nicht sicher, ob ich damit glücklich sein soll, wenn dann die ganze restliche Meute an mir vorbeidefiliert… ich meine, dafür fliegt man ja normalerweise eigentlich Biz – damit man über den ganzen nach hinten durchgehenden Pöbel distanziert-überheblich die Nase rümpfend kann Aber auf 02F hat man ja auch etwas Distanz zum Gang und die Masken wurden, wie schon erwähnt, vorbildlich getragen. An Bord der PH-BGK, einer Boeing 737-700 und damit meine dritte im Log - werden ja auch langsam rar in Europa: Da es gegen 9 Uhr Abends geht, ist fotografieren nun eher eingeschränkt möglich, aber ein paar Schnappschüsse will ich doch liefern. Mal sehen ob ich das Pano hier reinkriege… Drei Reihen und damit 18 Sitze für mich alleine – yessir, nehmen wir gerne mit Hinten war pumpevoll, soweit ich das erkennen konnte. Diesmal war dann auch ein Meal an Bord, der Cesar Salad ist wirklich nicht schlecht. Man könnte allenfalls über die Präsentation lästern, aber aktuell ist mir ein Plastikdeckel auch lieber als behustbares Porzellan. Dazu gab es ein Fläschchen Weissen. Kurz nach dem Essen werde ich gefragt, ob ich noch ein zweites möchte. Ich antworte so, na ja, vielleicht später noch. Eine halbe Minute später steht das Gütterchen bereits auf dem Tisch, mit dem Kommentar «für später» Erst mal gab es aber Tee. Und natürlich das umweltfreundliche Wässerchen. Nachtbilder sind ja so eine Sache mit einem Smartphone, zumal mit einem auch nicht mehr brandneuen. Aber dieses Bild hier aus dem Anflug auf Stockholm Arlanda ist irgendwie trotzdem gelungen: Kurz danach sind wir auch schon wieder am Boden und nach einem Abschiedsschuss… ...durchstreife ich einen auch hier weitgehend ausgestorbenen Terminal. Es ist sonst schon wenig los und dann ist auch schon 11 Uhr Abends. Zeit für meinen nächsten Flieger – ist das etwa ein Jumbo da im dustern? Yep Sogar eine Serie -200, aber leider nicht mehr flugfähig. Trotzdem finde ich die JumboStay Hostel eine hervorragende Idee, wenn die Alternativen Mojavewüste und Schrottpresse gewesen wären. Auch hier zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise – an der Reception ist niemand, die Schlüssel sind in einem Couvert hinterlegt. Neben meinem ist nur noch ein weiteres Couvert da und dieses lag auch am anderen Morgen noch auf dem Tresen, offensichtlich schon für die nächste Nacht… Diese Innenansicht geriet etwas verrauscht, aber so zu dokumentarischen Zwecken hier trotzdem eingestellt: Noch verrauschter: Etwas besser gelungen ist diese Aufnahme aus dem mit vielen Bildern vom Umbau dekorierten Gang – ich finde ja die AvGeek-mässig ausgewählten Zimmernummern und die dafür passend ausgewählte Schriftart sehr geil Man darf bezweifeln, ob die Mühle in Pan Am Diensten jemals so luxuriös ausgestattet war wie heute. Couchettes waren damals etwas aus der Mode geraten… Auch die als Schrank dienenden Gepäckfächer sind original und passen zum Ambiente... ...und wenn man am anderen Morgen prima ausgeschlafen mit so einem Ausblick erwacht – da kann der Tag nur gut werden, oder? Leider war auch die Cafeteria nicht besetzt und so muss ich mich mit einem Notschuss hinter den Vorhang begnügen, aber normalerweise kann man hier bereits ab 4 Uhr morgens frühstücken (hervorragend für Frühabflüge), aber auch einfach als Tagesgast ist man willkommen hier ein Käffchen zu trinken. Bevor ich aber nun einen Abflug mache, kann ich euch natürlich ein paar nette Bilder nicht vorenthalten. Wann kann man als Normalsterblicher schon mal unter der Tragfläche einer ausgewachsenen 747 stehen? Auch in den Fahrwerksschächten sind Kabinen eingebaut... ...genauso wie in den Triebwerksgondeln, wo sich kleine Einzelkabinen befinden. Von vorne sieht das so aus - auch hier zeigt sich die Liebe zum Detail mit den am Boden aufgemalten Taxiway-Markierungen, die zur entsprechenden Parkposition, bzw. eben Zimmer führen: Abschliessen noch eine Aufnahme von vorne, welche die alten Dame in all ihrer Schönheit zeigt Ja, auf der Backbord-Tragfläche hat es wirklich eine Terrasse! Im Cockpit ist übrigens eine 2-Bett Suite eingebaut, während sich hinten im Oberdeck ein Sitzungszimmer mit 8 Plätzen befindet. Mit originalen First Class Sitzen aus dem Jahr 1978! Erreichbar ist das Ding übrigens vom Terminal aus in unter 5 Minuten mit dem gratis Shuttlebus zu den Langzeitparkplätzen. Insgesamt wirklich eine runde Sache, gerade wenn man mit schmalem Budget unterwegs ist, aber auch einfach mal so für den geneigten Aviatikfreund. Besagten Bus nehme ich nun auch wieder zurück zum Terminal, wo erst mal Frühstück ansteht und es anschliessen mit der S-Bahn ab Arlanda C in ca. 40 Minuten zum Stockholmer Hauptbahnhof geht. Dauert etwa doppelt so lange wie der Arlanda Express, ist dafür aber deutlich Etat-schonender. Mein nächster Abschnitt der Reise, welche mich schlussendlich von Stockholm nach Göteborg bringen wird, beinhaltet einen weiteren Flug, wieder einmal ab dem Stadtflughafen Bromma. Diesmal steht ein eine echte Trouvaille auf dem Plan – Amapola Flyg, die bisher hauptsächlich im Frachtgeschäft tätig war, hat nach der Pleite der Regionalgesellschaft BRA diverse Inlandflüge übernommen. Sie sind dabei mit äusserst interessantem Fluggerät unterwegs: nebst Jetstream 31 sind auch einige altehrwürdige Fokker 50 im Bestand, eine solche wird auch meinen heutigen Flug nach Visby runter übernehmen: 28.08.2020 | HP 315 | BMA - VBY | 13:45 - 14:25 | F50 Da BRA wie erwähnt das zeitliche gesegnet hat, ist in BMA, so der IATA Code vom Bromma, kaum noch etwas los, weshalb die Flughafenbusse eingestellt worden sind (oder zumindest waren sie es zum Zeitpunkt meiner Reise). Wusste ich aber nicht und so darf also ein Taxi den Job übernehmen – wenigstens ist Schweden ein zivilisiertes Land und die Taximafia ist staatlich kontrolliert… Bromma ist aussen immer noch eine Riesenbaustelle und ich habe langsam den Verdacht, man will die Passagiere absichtlich vergraulen. Meine diesbezügliche Äusserung wird vom Taxifahrer mit Gelächter quittiert. Scheint wohl was dran zu sein Drin ist mangels Abflügen so wenig los, dass ich in unter 2 Minuten durch Check-in und Security durch bin. Ich mag mich an mein erstes Mal Bromma erinnern, da war kaum noch Platz für ein Blatt Papier zwischen den Leuten. Heute, nun ja... Und da steht das Schmuckstück, die SE-LIR ist mit Baujahr 1989 schon ein gesetzteres Semester, aber immer noch prima in Schuss und blankgewienert: Sitz 08A, yours truly, eigentlich am dämlich grinsen, was aber hinter der Maske leider nicht so richtig zur Geltung kommt. Ein Blick nach draussen muss dann auch gleich sein… ...wie auch der stylischen 80er Retro Service-Einheit etwas Aufmerksamkeit zukommen muss… ...und natürlich der Kabine. Wie man hier sieht, gibt es in Schweden keine Maskenpflicht und ich war an Bord der einzige Pax mit Lappen im Gesicht. An Bord zeigen sich die Achtzigerjahre auch durch die damals üblichen Sitzabstände: Die Mühle ist nur etwa halb voll und so sind wir zügig bereits am täxeln: Übrigens war free seating und so habe ich mir in der Hoffnung auf eine Departure auf Piste 12 links hingesetzt. Die Hoffnung wurde erfüllt, was daran so gut ist, sieht man im Folgenden. Hier noch nicht so… ...hier schon eher… ...und hier am deutlichsten, wenn man perfekt über die Altstadt steigt: Das Licht hätte etwas wärmer sein können, aber ich will nicht jammern Sekunden später sind wir über dem Ericsson Globen, den ich vor zwei Jahren von unten bewundern durfte: Aha, gear ist up, flaps zero, als Aviatikfan muss man da gelegentlich kontrollieren Gelegentlich sollte man sich aber doch wieder etwas der Landschaft widmen, denn auch der Stockholmer Schärengarten hat mehr als nur ein paar wenige Reize. Aber kurz danach sind wir über dem offenen Wasser. Zeit, sich noch einmal etwas um die Kabine zu kümmern… ..denn schon kurze Zeit später überfliegen wir schon die Küste von Gotland – die Strecke von Bromma runter misst gerade mal 190km, die Blockzeit ist denn mit 40 Minuten auch für unsere eher gemächliche «Grossmutter» sehr zügig! Three greens for full stop, cleared to land runway two-one – oder so ähnlich: Und unten sind wir – da werden wir erst mal mit einem Gruss aus der Heimat beglückt: Leider ist auch schon wieder Zeit, auszusteigen. Aber bevor wir uns endgültig verabschieden, machen wir noch ein paar Föteli. Zum Beispiel von der vorwitzigen Nase… ...und natürlich von der Konkurrenz, die nebenan parkiert hat. Auch eine Totale… ...und eine Aufnahme genau head-on müssen noch sein, bevor dem geneigten Nietenzähler genug Erinnerungsstücke auf dem Speicher gelandet sind: Nanu, was ist den das? Ist etwa Old Lizzie auch nochmal zu Besuch aus UK, bevor sie ein Visum braucht? Visby Airport, bzw. der Terminal ist extrem klein, kleiner noch als etwa Bern und hat trotzdem rund 2.5 Millionen Passagiere pro Jahr. Leider ist aber auch der ÖV für die Tonne und eine weitere Taxifahrt steht an. Mietwagen wollte ich spontan von der Stadt aus machen, wenn ich den einen benötigen sollte. Denn nur für in die Stadt wäre das etwas zu teuer gewesen, die Fahrt dauert gerade mal um die 5 Minuten, bevor ich vor meinem Hotel ausgeladen werde. Das Stenugnen ist ein kleines, familiengeführtes Hotel in der Altstadt, gleich links um die Ecke ist der Yachthafen und in 5 Minuten ist man zu Fuss im Zentrum. Perfekt für meine Bedürfnisse! Der Donners Plats und damit die ersten Kneipen sind aber schon in einer Minute erreicht, falls man es diesbezüglich eilig haben sollte Visby war einst eine bedeutende Hansestadt. Und wo die Hanse und damit das Geld war, war auch der Klerus nicht weit – ein gutes halbes Dutzend Kirchenruinen zeugt davon. Auch hinter den Dächer verstecken sich weitere Überreste kirchlicher Bebauung: Aber erst gibt´s jetzt mal eine Pause mit einem Glas vor Ort gebrautem Das Lämmchen war jetzt auch nicht gerade zu verachten: Abends dann, nach ein paar weiteren Lokalbräus in einem Pub, zog es mich noch an den Hafen zu den Fähren von Destination Gotland, denn mit einer solchen werde ich die Insel auch wieder verlassen. Da wollte ich mal kurz ausmessen, wie lange man zu Fuss dahin braucht, oder ob ein weiteres Taxi von Nöten sei. Antwort: nein, 10 Minuten sind im Bereich dessen, was ich auch zu Hause an den Bahnhof benötige. Der nächste Morgen ist trübe. Nicht mal wegen der diversen Gerstensäfte, sondern schlicht meteorologisch. Das Frühstück ist ganz nett, auch wenn man Corona-bedingt mit Slots arbeitet, um einen überhöhten Andrang am Buffet zu vermeiden. Maske trägt hier hingegen keine Sau. Ich hab`s dann auch irgendwann sein lassen. Eben, das Wetter. Dauerregen. Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir für Heute einen Mietwagen zu besorgen und die Insel etwas unsicher zu machen, die AVIS-Station liegt schliesslich gleich ums Eck. Leider nur das Büro, die Fahrzeuge selber muss man vor den Toren der Stadt abholen. 20 Minuten Fussmarsch. Bei strömendem Regen. Nein. NEIN DANKE! Also verplempere ich halt etwas Zeit im Zimmer und strapaziere das WiFi, was sich als goldrichtige Entscheidung herausstellt. Die Wirtin konnte nämlich zum Mittag hin nicht mal nach Hause fahren, weil die Ausfallstrasse aus der Stadt einen halben Meter tief unter Wasser gesetzt war… da habe ich also nicht viel verpasst. Nach dem Mittag klarte es aber auf und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit war ich an der frischen Luft. Es dauerte denn auch keine weiteren 10 Minuten, bis sich sämtliche anwesenden Touristen wieder in die Gässchen des Städtchens wagten. Erfreulicherweise war Mindestdistanz hier jederzeit einhaltbar. Mich zog es erst mal zu einer weiteren Kirchenruine. St. Peter und St. Hans sollten es diesmal sein: Das noch bekanntere Wahrzeichen der Inselhauptstadt als die Kirchen, ist ihre mittelalterliche Stadtmauer, die noch weitgehend erhalten ist. Ein Blick durch das Südtor, oder Söderport – nanu, ich dachte der Christopher Street Day sei vorbei? Oder was macht der dekorative Bogen da über der Strasse? Ach so, dass ist nur ein optisches Überbleibsel der abziehenden Regenfront Hier befinden wir uns auf der östlichen Seite der Altstadt, das Ding hier ist demzufolge das Österport: Entfernt man sich in östlicher Richtung vom Tor, sieht es wieder sehr alltagsschwedisch aus: Hier habe ich dann kapituliert, der Regen hat ein paar üble Pfützen hinterlassen und die Wege aufgeweicht. Auf eine Schlammschlacht hatte ich keine Lust und auch der knietief überflutete Kinderspielplatz, der sich rechts ausserhalb dieser Aufnahme befindet, liess böses erahnen: In dem Fall verziehen wir uns wieder nach innerhalb der Stadtmauern und schlendern durch das herzige Städtchen... ...an der alten Feuerwache vorbei… ...über den Stora Torget im Zentrum… ...und vorbei an der wahrscheinlich kleinsten Crêperie der Welt… ...sowie der nächsten Ruine… ...runter an die Waterfront: Ein Blick zurück über die Schulter offenbart, dass es offensichtlich auch intakte Kirchen in dieser Stadt gibt: Na, auf das Hügelchen hechten wir doch gleich kurz rauf… ...und geniessen den Blick über das Meer im schönsten Abendli… äääh, ich meine in typisch schwedischen Stimmungsfarben: Die Sache mit den Abendlicht holte der Himmel dann etwas später noch nach, als ich mich zum Abendessen wieder an den Stora Torget begab: Am anderen Morgen – diesmal ohne grössere Kollateralschäden – ziehe ich noch einmal los, um mich noch etwas eingehender mit der Stadtmauer zu beschäftigen. Wettermässig gestaltete sich der Vormittag noch eher feucht, es war wirklich ausgesprochen wechselhaft: Am Norderport beende ich meinen Rundgang… ...und begebe mich zurück zum Hotel um mein Gepäck abzuholen. Und nach einem abschliessenden Snack in der Stadt (glaube es war mal wieder ein Toast Skagen...) begebe ich mich gegen halb vier Uhr Nachmittags zum Hafen. Und siehe da, die Sonne hat sich wieder durchgesetzt: Das Prozedere um an Bord zu kommen, war etwas befremdlich – nicht wegen der Formalitäten, das geht auch bei Fähren heute zackig und online, zumal in Skandinavien. Aber Corona ist hier gaaanz weit weg! Das Terminal ist jetzt nicht überwältigend gross und wenn zwei Schiffe fast gleichzeitig verkehren, kommen da ordentlich Passagiere zusammen. Hunderte, hauptsächlich junge und sehr junge Leute, vermutlich aus Sommerlagern oder so, aber auch viele Familien und Senioren bevölkern das Gebäude. Social Distancing? Nie gehört. Maske? Was ist das, kann man das essen? Ich meinerseits lasse den Fetzen jedenfalls hübsch im Gesicht heute... Nun denn, widmen wir uns erfreulicherem: die M/S Gotland wird heute nach Nynäshamn in der Nähe von Stockholm verkehren… ...währen mich die links davon liegende M/S Visby in westlicher Richtung nach Oskarshamn bringen wird. Gebaut und 2003 abgeliefert wurden die beiden Schwesterschiffe vom Typ SF1500 von der Guangzhou Shipyard International in China. Sie bieten 1750 Spurmeter für Fahrzeuge, sowie Platz für 1500 Fahrgäste auf jeweils zwei Decks. Wenn man sich nicht ohnehin gleich im Bordrestaurant einen Platz reserviert, empfiehlt sich die vordere Lounge, welche mit hervorragender Aussicht glänzt: Da die Fähren kaum länger als 3.5 Stunden unterwegs sind, gibt es natürlich keine Kabinen, sondern eine durchaus bequeme und grosszügige Sitzlandschaft. Allerdings zeigt sich langsam das Alter, ein neuer Teppich und etwas frische Farbe könnte nicht schaden: Den Sitz kann man leider nicht auswählen, sondern bekommt man zugeteilt. Mich hat es mit jenen mittig unten, letzte Reihe des Viererblocks Gangseite rechts, durchaus passabel getroffen. Zumal der Nebensitz frei blieb und die sonstigen Gäste im Umkreis eher dem pennen zugetan waren, oder auf dem Handy rumgedaddelt haben. Die Auslastung war mit (gemäss Durchsage) ca. 850 Passagieren auch noch im angenehmen Bereich. Das Bild hier stammt denn auch noch vom Boarding, wo ich als Fussgänger halt früh dran war – die ganzen Autofahrer trudelten erst nach und nach aus den Tiefen des Schiffs kommend hier oben ein. Ahoi! Abfahrt 17 Uhr, Ankunft 20 Uhr ungerade, das schreit nach einem Nachtessen. Die knapp 200 Meter Länge und 25 Meter in der Breite des Kahns lassen denn auch genügend Platz für einen Restaurantbereich. Oder sagen wir Kantine, Sterneküche ist nicht zu erwarten. Dafür kann man sein Tablett auch an den Platz nehmen, zu diesem Zweck haben die Sitze ganz à la Flugzeug Klapptische. Was dem Schweizer sein Schnipo, ist dem Schweden seine Köttbullar In der Kombi mit Preiselbeerkompott und kaltem Gurkenmatsch ist das ganze aber immer noch irgendwie gewöhnungsbedürftig… wobei, es gibt schlimmeres in Schweden Bald schon kommt Land in Sicht, zu erst einmal links in der ferne Öland, dann etwas näher die Insel Blå Jungfrun... ...und kurz darauf das Festland: Der Hafen von Oskarshamn lies nicht lange auf sich warten und forderte von der Besatzung ein paar spannende Manöver. Erst wird reingeschlichen... ...dann per Handbremskehre, bzw. Bugstrahlruder gewendet... ...und schliesslich im Rückwärtsgang parkiert: Dauert natürlich eine Weile, bis alle von Bord sind, aber schliesslich kann auch ich frische Luft schnappen. Ich rekognosziere noch kurz, wo morgen mein Bus runter nach Kalmar fährt und stolpere dabei über den hübschen Bahnhof. Hm, die Publikumsanlagen sehen frisch renoviert aus, die Strecke ist eigentlich offiziell in Betrieb, aber Züge fahren keine mehr… musste man hier wohl unauffällig überschüssige Steuergelder entsorgen? Mein Hotel (das rote Dings da links der Bäume) habe ich auch für heute so gewählt, dass ich es zu Fuss erreichen kann, was vom Hafen aus – inklusive des Abstechers an den Bahnhof – eine knappe Viertelstunde dauert. Das Hotel Badholmen bietet bei fast allen Zimmern Zugang zu einer Terrasse… ...mit prima Aussicht auf den Hafen... ...so dass ich meinem Böötli noch beim ablegen zusehen kann: Der Abend ist dann so… sonderbar irgendwie. Klar, es ist Sonntag und Oskarshamn war noch nie das, was man eine pulsierende Metropole nennen würde. An der Reception lässt sich auch hier kein Mensch blicken, bzw. hatte man nur einen Zutrittscode für einen Seiteneingang des Hotels. Die Zimmerschlüssel liegen auch hier (und es ist dies beileibe keine billige Absteige!) in einem Couvert bereit und an der Hotelbar lässt der noch anwesende Herr mit typisch schwedischem Charme durchblicken, dass er eigentlich Feierabend hätte. Also versuche ich mein Glück in der Stadt, jedoch ist auch selbige wie ausgestorben. Wenigstens hatte ich schon auf dem Schiff zu Abend gegessen, hier wäre ich gescheitert. Mit Müh und Not findet sich noch eine Sportbar (so die Sorte mit drei Dutzend Glotzen an den Wänden auf denen irgendwelche Dart- und 7. Liga Fussballmatches laufen), wo sich drei Einheimische langweilen. Ich wähne mich schon fast in einer postapokalyptischen Welt, wo sich nur zufällig gelegentlich die einen oder anderen Restmenschen über den Weg laufen. Aber zumindest für ein, zwei Hopfenkaltschalen sollte es heute noch reichen… Der folgende Morgen begrüsst mich mit etwas windigem, aber ansonsten durchaus schönem Wetter, was mit einem ausgiebigen Frühstück gefeiert werden muss. Bedient ist auch hier nichts, es ist alles self service, selbst die Frühstückseier kocht man sich selbst. Das Buffet finde ich etwas gar mager bestückt, bis ich kapiere, dass man sich für Butter, Käse, Joghurt und alles andere gekühlte direkt im Kühlschrank bedienen soll. Schlussendlich finde ich alles und geniesse mit Blick über den Hafen Ein Blick auf die Abräumstation lässt aber auch hier erahnen, dass weitere Corona-Massnahmen schlicht aus Mangel an Gästen nicht notwendig sind. Ich war mit 9 Uhr recht spät dran und es lagen nicht mehr als drei weitere Teller auf der Spüle... Nun denn, so einsam mein Frühstück war, so einsam ist auch meine Busfahrt in den Süden. Es sind nie mehr als vielleicht fünf Fahrgäste anwesend und davon inklusive mir gerade zwei, die wirklich auch die ganze Fahrt von nach Kalmar runter machen. Eine Fahrt übrigens, die von ausgesprochener landschaftlicher Schönheit geprägt ist – sofern man auf Birken, Leitplanken und Bushaltestellen im Nichts steht. Nach eher mässig spannenden eineinhalb Stunden wird es wieder etwas bebauter, als wir uns Kalmar nähren. Diesmal ist aber nicht das Wetter für die Regenbogen verantwortlich, oder? Zumal am Bus? Meine Verwirrung von Vorgestern über das Datum des CSD‘s lebt wieder auf – und tatsächlich wird dieser heuer in Schweden erst jetzt, Ende August gefeiert statt wie üblich im Juni. Drei mal dürft ihr raten wieso… schätze mal, der Publikumsansturm hielt sich diesmal aus eben dem gleichen Grund in Grenzen. Meine Wenigkeit ist jetzt aber eher an etwas essbarem interessiert und kriegt ausgerechnet hier, an diesem schwedischen Provinzbahnhof, den mit Abstand besten Dürüm, den ich jemals zwischen die Kiemen bekommen habe. In einem aus richtigem Teig frisch gebackenen Fladenbrot und nicht in einem der Fertigdinger aus käsiger Industriepappe! Sehr empfehlenswert, sollte man jemals in der Gegend sein Da meine Weiterreise nun auf Schienen stattfindet, ist natürlich auch etwas train spotting angebracht (reales train spotting meine ich, nicht die schottische Variante…). Auf Gleis 2 steht eine dänische Gumminase der Øresundståg bereit, um nach Malmö zu verkehren… ...was aber nicht mein Zug ist. Ich bevorzuge schwedischen Black Metal, welcher hier für die Höllenfahrt zur Göteborger Schule auf Gleis 666 bereit steht: Auf Gleis 1 ist derweil der Kustpilen (Küstenpfeil) aus Linköping angekommen. Auch diese Fahrzeuge stammen unverkennbar aus dänischer Produktion Wenn wir schon Business fliegen, dürfen wir sicher auch FÖÖÖRST im Zug fahren, oder? In dieser Klasse ist übrigens nur ein halber Wagen eingereiht, die andere Hälfte ist, wie auch die drei restlichen Wagen, in 2. Klasse bestuhlt. Wobei die Preium-Preise in Schweden wirklich moderat sind und sich für längere Stecken durchaus lohnen! Innen ist der typische Schweden-chich anzutreffen: Bald schon zuckeln wir los und können bei der Ausfahrt weitere abgestellte Züge begucken… ...allerdings nicht lange, denn bald sind wir sehr ländlich unterwegs: Die Fahrt gestaltet sich überraschend zügig, unsere Rc6 an der Spitze kann dank der flachen Topografie ihre Vne von 160km/h über längere Zeit ausfahren. Trotzdem wird sich diese Bahnreise über gut 4 Stunden hinziehen. Erster Halt ist Nybro: Weiter geht es durch schier endlose Wälder… ...durchsetzt mit gelegentlichen Ortschaften: Kurz etwas zur Auslastung: auch hier war diese mies und mein in der Hoffnung auf eine schlecht besetzte erste Klasse gekauftes Ticket erwies sich sogar als Fehlinvestition. Nicht das der Wagen jemals mit mehr als sieben (7!) Fahrgästen besetzt war – aber ein Blick über die Armutsgrenze hinweg zeigen eine praktisch leere 2. Klasse! Beim einem zwischendurch halt mal notwendigen Boxenstopp war im nächsten Wagen gerade mal eine einzige Person zu erkennen – auf dem Foto nur an Hand eines Jackenärmels zu erkennen: Hier sind wir bereits in Borås… ...und je näher wir Göteborg kommen, desto hügeliger wird die Landschaft. Was auch unsere zu Beginn recht rasante Fahrt einbremst. Hauptsächlich besteht die Aussicht aber aus Bäumen, vorzugsweise Birken: Und einem gelegentlichen See... ...für die man aber zwischen den Büschen einen schnellen Finger am Auslöser braucht. Aus diese Aufnahme war nur Sekundenbruchteile davon entfernt, anstelle einer lieblichen Landschaft, bloss wieder verwischtes Gestrüpp zu zeigen. Vermehrt auftauchende Geleise, so wie die Anwesenheit von solchen X2000-Schnellzugkompositionen lassen aber auf eine Verdichtung der Besiedlung schliessen und schliesslich fahren wir gegen 16 Uhr in Göteborg ein. Ich löse mir erst mal ein 24-Stunden Ticket für den ÖV und begebe mich per Tram schnurstracks ins Hotel Flora am Grönskastorget. Mir gelüstete dringend nach einer Dusche... Der Mangel an verwertbaren Fotos dieses Nachmittags lässt mich im Nachhinein auf eine gewisse Ermüdung schliessen, denn irgendwie herrscht zudem zwischen 16 Uhr und 20 Uhr auch eine grössere Lücke in meinem Gedächtnis. Ich vermute hier einen vorübergehende Aufnahme- und Bewegungsunfähigkeit unter Absonderung sägender Geräusche, besser bekannt unter dem Trivialnamen Reisekoma… Verpasst habe ich aber ohnehin nicht viel – auch Göteborg sieht aus, als wolle man hier in Kürze einen miesen postatomaren Zombie-Klopper drehen: Wenigstens ist das Nachtessen gut, diesmal allerdings auf der schmalen Seite. Die Fahrt im Zug hat nicht besonders viel Energie benötigt, die Unterhaltung an Bord bestand aber nicht zuletzt aus Schokoriegel… Der anschliessende „Ausgang“ ist auch eher von der übersichtlichen Seite: sämtliche Restaurants, Bars, etc. schliessen bereits um elf Uhr abends ihre Türen. Nicht weil sie von Gesetzes wegen müssen, sondern weil ohnehin kaum jemand mehr unterwegs ist. (Anmerkung: inzwischen ist es anders, da dürfen Gaststätten ab 8 oder 10 Uhr Abends keinen Alkohol mehr ausschenken. Diese Regel ist aber bis 24. Januar beschränkt. Bis dahin tun die Schweden es vermutlich den Finnen gleich und besaufen sich zu Hause in Unterwäsche) Der nächste Morgen besticht durch einen stahlblauen Himmel… ...ideales Wetter also für einen Stadtrundgang. Da ich aber mal wieder einen auf faule Socke machen und zudem mein ÖV-Ticket nicht umsonst gekauft haben will, nutze ich dafür die in Göteborg sehr zahlreich und auf einem dichten Netz verkehrenden Trams. Die Trams verkehren ein gutes Stück ins Umland, unter anderem bis in den 11km nördlich des Stadtzentrums gelegenen Vorort Angered. Meine Wenigkeit hat es inzwischen in südlicher Richtung bis an die Marklandsgatan verschlagen: Von dort ging es mit dreckigen Scheiben… …am Hafen… ...und dieser interessanten Drehbücke vorbei... ...wieder in die Innenstadt zurück. Diese Trams des Typs M28, gebaut zwischen 1965 und 1967 sind wohl nur noch wenige Jahre im Einsatz. Schade, denn für eine Besichtigungstour sind diese alten Raffeln in Hochflur-Bauart viel besser geeignet, als deren modernen, tiefergelegten Nachfolgemodelle, welche aktuell eingeführt werden. Auch innen sieht man ihnen das Alter an – der Atem jahrzehntelanger Geschichte weht durch die Wagen. So sind etwa oberhalb der Fenster noch die originalen Schnüre befestigt, mit denen man früher eine Haltanforderung tätigte. Heute sind sie allerdings nur noch historische Deko: Hier muss ich einen kurzen Sprung machen. Denn in der Realität bin ich nicht nur eine, sondern drei verschiedene Runden durch die Stadt gefahren und der Mittag ist schon bedrohlich nahe gerückt. Bedrohlich, weil mein Flug doch schon um 14:10 starten sollte und ich beim checken der Fahrzeiten für den Flughafenbus dann prompt und mit erschrecken feststelle, dass diese entgegen der Angabe auf der Website nur stündlich fahren. Und ich nun meine Beine in die Hand nehmen muss, um noch rechtzeitig den Bus zum Flughafen zu erwischen. Am Flughafen angekommen zeigt sich dann auch der Grund für die spärlich verkehrenden Busse – nur noch 12 Abflüge heute, einer davon schon weg und ein zweiter gestrichen: Zugegeben, das Bild ist erst kurz vor dem Boarding entstanden; sooo spät war ich denn nun auch wieder nicht dran Dem mageren Verkehr entsprechend, ist im Terminal auch nicht viel zu erleben. Die duty free Shops sind alle geschlossen, die meisten Restaurants auch. Und natürlich die Lounge…grmbl. Na gut, wenigstens kann ich meinen fliegbaren Untersatz kurz fotografisch würdigen – die PH-EZC, mit Auslieferung am 20. Februar 2009 eine der älteren E-Jets bei KLM: Die dritte um genau zu sein. Auch hier sitzen wir wieder fast ganz vorne: Nebenan macht sich die Billigkonkurrenz bereit für einen Flug nach Budapest. Es sollte einer der Letzten sein, bevor Ungarn wieder komplett dicht machte. Beim rollen zu aktiven Runway zeigt sich der Terminal auch von aussen weitgehend verwaist, nur eine einsame, kleine Cessna ziert verloren den Apron. Wir starten in nördlicher Richtung… ...und drehen mit einer langgezogenen Rechtskurve auf einen für Amsterdam geeigneteren Kurs. Schon keine hässliche Gegend hier Nach wenigen Minuten überqueren wir bereits die Küste… ...und fliegen auf das Kattegat hinaus. Sorry, aber an dieser Stelle muss ich mal wieder eine kleine Geographiestunde einlegen Oder auch nicht, den erst wollen wir ja den vorzüglichen Businessclass-Service der KLM geniessen. Oder auch nicht – dass sieht doch dem Economy-Menu wieder einmal zum verwechseln ähnlich, was da auf meinem Tischchen gelandet ist? Tatsache. Aber was soll‘s, die Käsesandwiches mit Remouladensauce sind wirklich lecker und die nächsten €50.- Entschädigung werden auch noch fällig… Eben, ich wollte euch noch mit etwas Geogravieh nerven Hier sind wir zwischen Ebeltoft und Aarhus, aus dem Fenster ist die Insel Samsø zu erkennen: Wenige Minuten später sind in der unteren Fensterecke Fredericia auf Jütland zu erkennen, darüber, durch Snævringen (die Enge) getrennt, der Ort Middelfart am Westende der Insel Fünen. In südwestlicher Richtung fliegen wir weiter und erreichen in der Nähe von Tønder deutschen Luftraum. Steuerbords müsste Sylt zu sehen sein, wir sehen auf der Backbord-Seite die Insel Pellworm, so wie Norder- und Süderoogsand Wir schneiden eine Ecke der Nordsee, bzw. müssten wir hier ungefähr über Helgoland sein. Natürlich schön darüber, so dass man auch ja nichts sieht… In der Ferne sieht man doch etwas, nämlich gleich rechts oberhalb der Bildmitte die Insel Trischen, deren heller Sandstrand als schmaler Bogen sichtbar ist. Auch einige andere Hochsande des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind zu erkennen. Eine der instabilsten Landschaften der Erde, so existiert die genannte Insel Trischen erst seit rund 400 Jahren und ist in dieser Zeit etwa vier Kilometer gewandert. In weiteren 400 Jahren wird sie voraussichtlich bei Büsum auf das Festland treffen, wenn sie nicht vorher vom Wetter abgetragen wird. Schwindsucht hat sie jetzt schon, ihre Grösse beträgt noch etwa einen Viertel dessen, was sie im 17. Jahrhundert mass. Auch in dieser Gegend sind natürlich die ostfriesischen Inseln anzutreffen, hier prominent durch Wangerooge und Spiekeroog vertreten: Hier sind wir bereits wieder im Sinkflug über Flevoland, an der Schmalstelle des Gewässers ist der Ort Harderwijk. Kaum zu glauben aus dieser Perspektive, aber die Felder und Wälder im Vordergrund liegen alle unter dem Meeresspiegel und waren vor 1957 noch Meeresboden… Der nächste identifizierbare Ort ist Hilversum. Offensichtlich ist heute mal wieder eine andere Piste als üblich in Betrieb. Aha, hier kommen also die berühmten, sonnengereiften spanischen Tomaten her… Short final Aalsmeerbaan 36R... ...und unten sind wir. War noch spannend, das wir einen Parallel- bzw. Winkelanflug mit einer 737 gemacht haben, welche die Piste 06 anflog. Das kreuzt sich doch da vorne irgendwo? Im Bild hier übrigens der neu gebaute Pier, der auf einem Teil der ehemaligen Fokker-Farm steht. Und eine schöne Heckschleuder sieht man auch noch. Sollte man gesetzlich vorschreiben, dass mindestens 50% aller Schmalrumpfflugzeuge Hecktriebwerke haben müssen So, schnell aussteigen, jetzt wird es lustig... ...denn mein ursprünglicher Flug nach Hause KL 1989 um 16:40 wurde knapp 2 Wochen vor Abflug gecancelled und ich auf die Abendverbindung umgebucht, welche erst gegen 22 Uhr in Basel gewesen wäre. Was wiederum fast 5 Stunden Warterei mit sich gezogen hätte. Habe ich aber gerade nicht wahnsinnig Bock drauf, Lounge hin oder her. Zumal letztere neulich nicht eben mit viel kulinarischer Auswahl glänzen konnte, die ein opulentes Nachtmahl versprechen. Ein Blick auf die Abflugtafel zeigt einen Flug der um 17:20 nach Zürich gehen würde – na, da wollen wir doch mal sehen, was Businessclass und Corona-bedingt gelockerte Umbuchungsbedingungen so alles möglich machen können. Also ab zum Transferschalter. „Guten Tag Frau Kaëlem, ich bin auf KL 1991 nach Basel gebucht, finde den aber scheibenkleister. Wäre es möglich auf diesen Flug hier umzubuchen?“: 01.09.2020 | KL 1963 | AMS - ZRH | 17:20 – 18:40 | E90 Es ist möglich und kürzt meine Rückreise um satte vier Stunden ab. Leider ist es der Dame am Transferschalter nicht möglich, mich dem gelösten Upgrade entsprechend in die ersten Reihen zu buchen, sondern muss mich nach hinten verfrachten. Sie meint aber, man könne sich dies Rückerstatten lassen, geht online über die Website. Und ich meine so für mich, dass ich mit all den Entschädigungs-Gutscheinen auch schon gut maximiert habe und die vier gesparten Stunden für sich schon kein schlechter Deal sind. Obwohl: wir haben noch etwa eine Stunde Zeit – in die Lounge rüber lohnt sich nicht mehr, wenn 30 Minuten fürs rumrennen drauf gehen. Lieber mal Richtung Gate gehen, mal sehen, was sich dort erreichen lässt. Bingo, die dortige Abfertigungskraft kann das Problem lösen und so ende ich auf Sitz 01A Als einziger C-Pax wohlgemerkt, es befindet sich überhaupt nur die erste Reihe vor dem Vorhang. Aber erst wollen wir mal unsere PH-EXB erklimmen: Jep, so lobe ich mir das: Wie sonst nur beim Heavy Metal Konzert – erste Reihe vorne links Auch die beiden Jungs der Kabinencrew sind perfekt, sprechen mich sogar mit Namen an (als einzige Crew auf den 4 Flügen), obwohl noch vor 45 Minuten keiner von uns gewusst hatte, dass ich an Bord sein werde. Respekt, so muss dass! Auch hier kann ich mich wieder über die nach mir einsteigenden Passagiere amüsieren. Ist doch den Herren Zürchern die Embraer tatsächlich nicht gut genug und man muss sich darüber beschweren, wie mickerig klein doch der Flieger sei und wie sehr man hier aufeinander sitzen würde… Falls der entsprechende Herr hier mitliest und sich angesprochen fühlt: erstens sitzt man bei KLM im Jungle Jet definitiv weniger dicht aufeinander, als bei der Swisshansa im NEK-bestuhlten A320 und zweitens wird prinzipiell über die E-Jets nicht gemotzt, sonst kannst du Leine ziehen und das nächste mal Greta´s Nachtzug nehmen! Beim täxeln zur Startbahn lässt sich dieser wunderschöne Anblick einfangen - JUMBOOOOOOS Gleich drei Stück auf einmal und alle von verschiedenen Airlines - so geil, auch wenn alles Frachter sind! Auch das wäre ein Gesetz wert: Alle Flughäfen weltweit, die 747 abfertigen können, müssen zwingend von mindestens zwei Airlines mit Passagier-Jumbos angeflogen werden Anschliessend gibt es mit dem Start auf der Zwanenburgbaan 36C eine weitere Premiere für mich. Hier sieht man übrigens in der Bildmitte die Flugzeugfernstrasse nach Alkmaar, so wie im Vordergrund die Autobahn A4 nach Amsterdam rein. Ein Sinnbild für die Energiewende und wo wir dabei etwa sind – ein paar Windrädchen kämpfen verzweifelt gegen riesige Kohleberge und Tanklager… Auch hier sind wir ja in die «falsche» Richtung abgeflogen und müssen uns durch eine Rechtskurve erst auf Kurs bringen. Dabei sehen wir noch einmal einen Teil von Flevoland, hier mit der Stadt Almere im Vordergrund und nördlich, hinter der Wiese bereits Lelystad. Auch die Insel Marker Wadden ist gerade noch erkennbar. Diesmal hat es übrigens leider, äh, ich meine zum Glück mit dem Cesar Salad geklappt. Unten ist eine spätsommerliche Waschküche am brodeln, aber hier oben ist der Flug ruhig und wie auf Schienen. Auch der Hüpfer nach Zürich nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch, schon sind wir wieder im Sinkflug, hier über dem Flugplatz Donaueschingen: Ein Bild einer fluglärmgeplagten Gegend – ihr könnt gerne mit mir tauschen und die vermaledeite Autobahn hier haben… Und zack sind wir auch schon in Zürich, wo diese Reise mit einer standardmässige Landung auf der 14 zu Ende geht. Ein Bonusbild vom rollen zum Gate… ...HA! Auch für Swiss fliegen E-Jets, liebe nicht-so-vielfliegende Zürcher und erst noch enger bestuhlte!!!!! Aber für mich geht mit dem folgenden Bild leider auch das Flug- und Reisejahr 2020 zu Ende und dabei war beim folgenden Bild aus dem Jetty erst der 1. September Jä nu, hoffen wir, dass es besser wird und wir diesem Sommer wenigsten ein klein wenig mehr unterwegs sein können. Bei mir bahnt sich zudem Flug Nummer 200 an, dafür will ich mir schon etwas spezielles gönnen und hoffentlich auch darüber einen weiteren Bericht schreiben können. In Grossbritannien sollen noch einige Jetstream 41 unterwegs sein… Vermutlich unnütz, aber nötig – die Fazit-Runde: JumboStay: So alt dieser Spruch auch ist – leider geil. Für den Aviatik-Begeisterten definitiv eine Sache, die man sich mal gegeben haben sollte. Aber wie erwähnt auch für den Durchschnittsreisenden durchaus eine interessante Option, vor allem wenn man eben spät ankommt oder sehr früh abfliegt. Die Preise sind moderat, der Standard natürlich auch, aber für eine kurze Nacht durchaus ganz passabel, die Betten sind gemacht, sauber und bequem. Mann kann sowohl Einzelbetten, aber auch eine ganze Kabine für sich buchen. Oder eben gleich die Suite im Cockpit… Der Shuttlebus braucht gut 3 Minuten vom Terminal, fährt alle 15 Minuten und ist erst noch gratis. Wenn man in die Stadt will/muss, benötigt man auch mit dem sauteuren Arlanda-Express sicher eine Stunde, bis man endlich in der Heia liegt. Hier ist das in 10 Minuten möglich. Ausser natürlich, man muss noch ewig den Flieger erkunden und fotografieren. Dann dauert es auch hier länger Amapola Flyg: Soll ich mich hier etwa über vergilbte Kabinenverkleidungen und nicht vorhandenen Kabinenservice beschweren? Kaum – bei einer Airline, die in Europa noch Fokker 50 und Jetstream31 fliegt, sollte man einfach hingehen und ein paar sinnlose Flüge kreuz und quer durch Schweden buchen, so lange das noch geht! Visby/Gotland: nice! Ein herziges Städtchen, dem man ruhig mal zwei oder drei Tage seines Lebens opfern kann. Natürlich ist es recht touristisch, aber eben noch auf einem angenehmen, gemütlichen Level. Das kulinarische Niveau ist für Schweden ausgesprochen gut, natürlich gibt es viel Schwimmzeugs auf den Teller, man befindet sich schliesslich am Meer. Es ist auch keine Partydestination, trotzdem finden sich abends einige Pubs und Bars, wo man den Tag auch mal etwas länger ausklingen lassen kann. Der Rest der Insel – nunja, schätze, ich muss noch mal hin. Soll landschaftlich ganz nett sein und eine Museumsdampfeisenbahn gibt es da auch noch... Destination Gotland (Fährbetreiber): aus irgend einem Grund bin ich runter geflogen. Leider gab es west- und südwärts aufs Festland keine Flüge, so musste ich wohl oder übel das Schiff nehmen. Und, Überraschung, es was ganz okay! Da die meisten Schweden-Reisenden wahrscheinlich eh mit Auto oder Wohnmobil unterwegs sind, ist die Fähre natürlich eine super Lösung. Für mich, als Alleinreisenden ohne Auto von Stockholm runter, ist das Flugzeug natürlich zeitlich mit Abstand die beste Lösung, insbesondere ab Bromma. Und auch vom ökologischen Standpunkt her durchaus okay, Fähren sind ja auch nicht gerade Ausgeburten an Umweltfreundlichkeit. Statens Järnväger: der ÖV in Schweden ist halt so eine Sache. Bedingt durch die dünne Besiedlung sind die Frequenzen ähnlich dünn bis sehr dünn, manchmal fahren halt nur ein oder zwei Busse am Tag. Trotzdem kommt man damit fast überall hin. Es braucht für uns Halbstundentakt-verwöhnte Schweizer halt mal ein wenig mehr Planung im voraus. Von der Qualität der Hardware her gibt es sowieso nichts zu meckern – versiffte Wagen habe ich da noch nie gesehen, nicht mal in der Stockholmer Metro... Und zu guter Letzt noch KLM: ich habe es angedroht und muss nun zwei Reisen mit denen bewerten. Die Holländer haben mich wirklich beeindruckt. Ich meine, da gibt es andere Fluggesellschaften, die sich five-star-airline schimpfen, sich aber endlich eingestehen sollten, dass sie in der Economy eigentlich schon lange nicht mehr besser sind, als die üblichen, verdächtigen Billigheimer. Nach dem Motto „Ryanair ist sooo böse, da muss man fürs Gepäck separat bezahlen. Und für die Sitzplatzreservation. Und fürs Catering. Machen wir ab jetzt auch so...“ Und dann gibt es KLM, die sich gar nicht erst als Weltklassenbeste aufspielen, ganz gerne mit Neuem herumexperimentieren und rentabel genug sind um nebenbei noch die Air France am leben zu erhalten. Und es trotzdem schaffen, auf Flügen über 2 Stunden in der Eco eine warme Mahlzeit zu servieren. Und nicht selten auch noch deutlich günstiger sind, als der hiesige home base carrier. Dass man mich bei der Heimreise ohne zu zögern nicht nur auf einen anderen Flug, sondern auch noch zu einer anderen Destination umgebucht hat, dürfte wohl eher an den zur Zeit dank Corona überall massiv gelockerten Umbuchungsbedingungen liegen, als an der Airline selber. Aber es zeigt auch deutlich, dass den Airlines dabei keinen Zacken aus der Krone fällt, wenn man sich flexibel und kundenfreundlich verhält. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der eine oder andere Carrier merkt, dass so etwas durchaus ein Unique Selling Point sein kann. Insbesondere, wenn alle anderen post-Corona wieder in die alten Muster zurückverfallen. Die Upgrades für nahezu lau sind natürlich noch das i-Tüpfelchen auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Ich finde, dass ist ein super Marketing-Gag, wo auch der bisher wenig für Kurzstrecken-Businessclass zu Begeisternde mal für wenig Geld reinschnuppern kann. Und es sich das nächste Mal vielleicht überlegt, ob er nicht doch gleich ein wenig mehr Geld investieren soll. Die Upgrades gibt es ja nicht auf sicher und schon gar nicht zu diesen Preisen. Dass ich dabei auch noch dank Entschädigungsgutscheinen einen nicht schlechten Teil des gezahlten Aufpreises wieder hereinbekommen habe, war ja reines Glück (darf ich auch mal haben) und ein klein wenig ein schlechtes Gewissen hatte ich ja schon dabei. Auf der anderen Seite muss ich die Gutscheine ja jetzt verfliegen – und schon hat man wieder Passagiere akquiriert, die ihre Kohle wieder in Upgrades investieren… Mist, sie haben mich am Wickel Anyway, die Holländer gehören für mich definitiv in die Top 5 der besten Airlines in Europa (Kurz- und Mittelstrecke), wo sie sich mit Air Baltic um den Spitzenplatz prügeln dürfen. Ich muss dabei sagen, dass sich meine persönliche Klassierung nicht nur nach dem absoluten Serviceniveau richtet, sondern auch nach dem Verhältnis zwischen der Aussenwirkung und tatsächlich vorgefundenem Level. Und da können viele ihr Versprechen eben nicht einhalten. Von einer SAS erwarte ich nichts und erhalte vollgekrümelte Sitze. Von einer Lufthansa erwarte ich, dass sie sich ihrem 5-Sterne-Anspruch entsprechend verhält, dabei ist sie hinten in der Holzklasse keinen Deut mehr besser als eine EasyJet oder Vueling. Bei einer Ukraine International erwarte ich eine üble Kiste und werde mit sauberen Fliegern, tollen Crews und schmackhaftem Catering positiv überrascht. Bei KLM stimmt eben das Gesamtpaket aus Anspruch, Leistung und Erwartung – und sie haben viele nette Embraers in der Flotte Nun, das nützt uns allen aber gar nichts, wenn wir all die tollen und auch die weniger tollen Airlines gar nicht nutzen können, bzw. dürfen. Hoffen wir, dass die Impfungen funktionieren und der ganze Alptraum zu Ende gebracht werden kann, bevor uns endgültig die Luft ausgeht – im wörtlichen, wie im übertragenen, wirtschaftlichen Sinne. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntagabend und hoffe, dass ich mit diesem Bericht ein wenig eure aviatischen Entzugserscheinungen lindern konnte. In diesem Sinne: bleibt gesund und good flight, good night!
  3. Einmal mal mehr herzlich willkommen zu einem meiner geistigen Ergüsse. Nun hat das laufende Jahr leider nicht so viel bieten, weshalb ich hier erst einmal eine Story aus der guten alten Zeit vor Corona zum Besten geben möchte. Dies ist die erste Hälfte einer zweiteiligen KLM-Lobhudelei und führte mich im Frühjahr 2019 für ein kurzes Wochenende nach Sizilien. Natürlich habe ich keineswegs sinnlos Sprit verballert oder gar verantwortungslos das Klima belastet, sondern war auf einer wichtigen Mission unterwegs! So waren meine Eltern mit ihrem Wohnmobil in besagter Gegend unterwegs und haben irgendwann festgestellt, dass sie etwas wichtiges vermissen: ihr Reisemaskottchen – ein Teddy, seit 1976 immer dabei, in Israel, quer durch Afrika, die USA und Mexiko, Kanada und unzählige Male kreuz und quer durch Europa, um nur die wichtigsten Stationen zu nennen. Meist mit VW Bully, später im Wohnanhänger und in neuester Zeit im Fiat Ducato. Ist das Vieh doch nicht etwa versehentlich irgendwo auf der Strecke liegen geblieben? Nein, Januar, so sein Name, steckte wohlbehalten an seinem Stammplatz in einem Schrank, wie eine kurze Überprüfung der elterlichen Homebase ergab. Und jetzt? Genau: ab damit in den Rucksack, Kompass auf Süden stellen und ab die Sause. Als um das Seelenheil der Eltern bedachter Sohn (sonst wird man plötzlich noch enterbt...), gilt es da keine Sekunde zu zögern. Bloss über das Wie musste ich mir noch einige Gedanken machen - wie kommt man mit vier Tagen Vorlaufzeit auf akzeptable Weise nach Catania? Easyjet? Och, nö, muss nicht sein, zumal die Flugzeiten völlig indiskutabel waren. Swiss oder Edelweiss? Klar, war eine etwas kurzfristige Buchung, da kann es schon mal vorkommen, dass so ein Ticket deutlich über CHF 600.- kostet. Aber so viel Geld ausgeben, für zwei läppische Airbusse? KLM via Amsterdam? Tönt erst mal unsinnig, da initial völlig die falsche Richtung. Für den geneigten aviatikbegeisterten Nietenzähler erfahrenen Vielflieger stellen solche Kleinigkeiten wie etwas Backtracking hingegen kein Hinderungsgrund dar, insbesondere, wenn man dabei die Kosten halbieren, die Anzahl Flüge verdoppeln und auch noch zwei schöne Jungle Jets ins Logbuch schreiben kann! Sah dann so aus: 25.05 2019 | KL 1986 | BSL – AMS | 10:15 – 11:45 | E90 25.05 2019 | KL 911 | AMS - CTA | 13:20 – 16:00 | 73H 26.05 2019 | KL 912 | CTA – AMS | 16:40 – 19:35 | 73W 26.05 2019 | KL 1991 | AMS - BSL | 20:30 – 21:45 | E90 Ein wunderschöner Frühlingstag mit fast perfektem Flugwetter begrüsst mich – und ich begrüsse meinerseits die PH-EZF, zum Zeitpunkt meines Flugs auch schon fast zehn Jahre in AMS stationiert. Unverkennbar Basel-Mulhouse: Nur Minuten später sind wir bereits in der Luft. Nun denn, stellen wir den Kompass für die ersten eineinhalb Stunden halt auf Heading 338°... ...und geniessen einen kleinen Snack: «Green Palm Sustainability» - aha. Sehr nachhaltig, diese mickerigen Wasserdöschen… insbesondere angesichts der Tatsache, dass das Gesöff aus UK importiert wurde. Nach kurzweiligen 90 Minuten sind wir bereits wieder in jenem Bereich des Flughafens Amsterdam angelangt, der noch vor nicht allzu langer Zeit als Fokker-Farm bekannt war. Inzwischen soll sich dafür angeblich die Bezeichnung «Dschungel» eingebürgert haben, was angesichts der Herkunft des hier hauptsächlich geparkten Materials nicht unabwegig scheint. Ah, 20 Minuten Verspätung. Das reicht für… ..etwas Terminal-Spotting – AMS ist immer für ein paar Exoten gut… ...und eine Kleinigkeit zu beissen im «Bubbles», der Anlaufstelle in AMS für kostspielige Leckereien, wenn einem der Loungezugang verwehrt ist. Wie man es allerdings übers Herz bringt, Lachs oder geräucherten Hering mit gestrecktem Ketchup zu veramerikaniunstalten, wird sich mir nie erschliessen. Ich bevorzuge definitiv die nordische Variante mit Sauerrahm oder Quark. Schliesslich ist es aber Zeit, sich ans Gate zu begeben und unser heutiges Transportgerät zu besteigen. Die PH-BXU, eine Boeing 737-800, wird mich heute in gut zweieinhalb Stunden nach Süditalien, ´tschuldige, Sizilien bringen. Vorhin bei der Landung habe ich keinerlei unangebrachte Bemerkungen über Amsterdam`s Lieblingspiste gebracht. Das liegt daran, dass heute 36-er Betrieb herrscht und die Polderbaan für Departures genutzt wird. So auch für uns. Vor lauter Vorfreude auf die 20 Minuten taxiing, brüniert sich sich der kleine Hosenscheisser im Sitz vor mir gleich beim Pushback schon mal die Windeln. Eigentlich ein lösbares Problem, aber da die Anschnallzeichen schon an sind, muss das ganze bis 10`000 Fuss warten, was wiederum mit lautstarkem Geplärre kommentiert wird. Total so 30 Minuten lang. Eigentlich schade, dass ich alleine reise – ich bin bezüglich Kinder im Flugzeug ja pflegeleicht, aber nur zu gern würde ich jetzt den einen oder anderen Bekannten dabei haben, dem ich beim Augen verdrehen zuschauen könnte Im Cruise, nach erfolgter elterlicher Zuwendung, hat sich dann die Sache beruhigt und ich kann mich der Betrachtung von Bodenmerkmalen widmen, wie hier dem Flughafen Köln/Bonn: Kurz darauf beginnt der Service, der mit einem Hot Meal überrascht! Auch wenn es jetzt nicht überragend viel ist, das Schälchen Bami Goreng ist doch deutlich mehr, als man heutzutage auf einem Economy-Europaflug erwartet. Ich bin ja berufsbedingt gelegentlich in Stockholm – da habe ich bei vergleichbarer Sektorlänge ex Zürich bei Swiss noch nie mehr als ein mickriges, kaltes Käseküchlein erhalten und bei der SAS gibt`s sowieso nur etwas, wenn man die Brieftasche zückt… und hier lehnt man sich nach dem Essen zurück und denk sich «ach, ein Käffchen oder Tee und ein kleines Dessert wäre jetzt nicht übel...» - zack, schon kommt der Trolley nochmal vorbei. Hopplaschorsch, ich bin äusserst positiv überrascht von den Holländern! Draussen hat es derweil zugezogen und es stehen noch gut eineinhalb Stunden Flug auf dem Programm. Was macht man da mangels IFE? Genau, da ist doch noch so ein Balg im Vordersitz, dem könnte man doch als kollektive Rache für all die Tritte, die man selber schon einsammeln durfte, mal kräftig gegen die Rückenlehne… ach nö, der Kleine ist ein Wonneproppen und strahlt mich zwischen Sitz und Wandverkleidung durch an, als könne er kein Wässerchen trüben. Gut, spielen wir halt «Lukas, der Kleinkinderunterhalter», bzw. Versteckis, er ist beschäftigt, ich bin beschäftigt und die Mama ganz froh, dass sie mal ein paar Minuten Ruhe hat… Ich gebe es zu, es hat Spass gemacht, Kinderaugen zum leuchten zu bringen Bald schon sinken wir aber wieder durch die Wolkendecke und der erste Blick auf Sizilien sieht jetzt auch nicht so viel anders aus als zu Hause üblich – grau mit etwas grüner Schmiere... Hier kommen wir der Sache schon näher: Und unten sind wir, benvenuti a Catania Fontanarossa: Draussen gibt es erst mal ein grosses Hallo, als Teddy Januar wieder seiner Profession als Maskottchen nachgehen darf. Anschliessend lassen es sich meine Eltern nicht nehmen, mich in die Stadt zu fahren. Leute, merkt es euch; es ist eine Scheissidee, mit nem Wohnmobil nach Catania in die Altstadt fahren zu wollen. Karren, Karren, Karren ohne Ende… Greta ist nicht happy. Mit mir sowieso nicht, aber hier scheint noch niemand etwas von Klimaerwärmung gehört zu haben. Dies hier übrigens ist meine Unterkunft, die City Hostel... ...welches direkt neben dem berühmten Castello Ursino steht: Abends dann ist wieder mal Verpflegung angesagt und da man ja schon mal am Meer ist… Die Nacht ist… na ja. Nicht mal wegen dem 8-Bett-Schlag, aber es ist Samstagabend und draussen ist Action bis mindestens vier Uhr Morgens und das Zimmer geht genau auf die grosse Piazza hinaus. Zum Glück bin ich durch die Reiserei recht auf der Schnauze und knarze trotz Lärm weg. Anderntags sieht die Stadt immer noch nicht besser aus, als ich sie auf der Suche nach Prosciutto crudo und Panini durchstreife. Bloss das Wetter ist noch mieser geworden. Nach einem herzhaften Frühstück auf dem Campingplatz, den meine Eltern als ihren temporären Aufenthaltsort wählten, ist noch ein wenig «Strand-Zeit» angesagt. Noch nicht sehr einladend, obwohl es bereits Ende Mai ist… Und ja, sie haben es noch einmal gewagt, mich mit ihrem fahrbaren Wohnungsersatz in der Stadt abzuholen. Diesmal haben wir aber anstatt langwieriger Parkplatzsuche einen mässig legalen, fliegenden pick-up mitten auf der Strasse gemacht. Hat niemanden gestört, den Verkehrsfluss am wenigsten. Welcome to Sicily. Haben wir Elektriker hier? Wie beurteilt ihr diese… äh, Verkabelung? Auch die in Sizilien typischen Kakteen verdienen noch etwas Aufmerksamkeit… …bevor es wieder an den Flughafen geht. Tatsächlich ist dies eine sehr zügige Angelegenheit und nach einem Arancino (frittierte Reisbälle mit herzhafter Füllung), sind wir auch schon wieder an Bord. Beim Taxi out gibt es dann noch ein paar aviatische Leckerlis zu begutachten – da stehen mit einer Volotea B717 und einer Bulgarian Air Charter MD-80 gleich zwei Heckschleudern aus Long Beach. Auch die Olympic Q400 erregt meine Aufmerksamkeit – zu gern hätte ich gewusst, wo die damit hinfliegen. Dann hätte es letztes Jahr vermutlich noch einen Idiotentrip mehr gegeben Fluggerät ist heute übrigens die PH-BGT, auch diese 737-700 ist seit Auslieferung im Jahr 2011 ohne Unterbrechung bei den Blauen im Dienst. Mit Schmackes feuert sie uns in den trüben Himmel über der sizilianischen Küste. Dieser Anblick bleibt uns mehrheitlich erhalten: Auch beim Rückflug war das Catering für einen Europahüpfer ohne Tadel und lecker. Diesmal gab es Kartoffelstock mit einem Kräuteromeletten-Teil mit Bratensauce… ...und natürlich wieder Nachtisch Ich finde generell auch das Design bei KLM sehr gelungen, welches nicht nur die Corporate Idendity aufweist, sondern auch kulturelle, historische Bezüge einfliessen lässt. Über den Alpen vermag es kurz aufzureissen… ...auch der Bodensee bekommt noch ein paar Sonnenstrahlen ab… ...bevor wieder Weiss die vorherrschende Farbe ist und die Flugzeuge unter sich sind. Eindeutig ein Chemtrail-Sprüher da unten Dank eines Nickerchens sind wir schneller als gedacht wieder in Amsterdam und diesmal landen wir tatsächlich wieder einmal kurz hinter Den Helder und rollen dann den Rest runter bis Schiphol. Neben den Low Cost Kollegen parkieren wir… ..werfen noch einen Blick zurück auf unser Pony… ...und machen etwas Notfall-Spotting. Die Fokker 100 macht sich auch hier in AMS langsam sehr rar und Carpatair ist sowieso ein äusserst selten zu sehender Anblick. So etwas lässt man nicht einfach links liegen. Bald schon ist aber Zeit fürs Boarding für den letzten Flug dieses Trips. Die PH-EZF wird mich nach Hause bringen: Und mit diesem Stimmungsbild aus der hereinbrechenden Dunkelheit möchte ich diesen Bericht auch schon wider zu seinem Ende kommen lassen. Hier kommt üblicherweise noch meine «Verriss-Ecke», diesmal schenke ich es mir. Catania, bzw. generell Sizilien müsste ich mir mal bei schönem Wetter und mit mehr Zeit ansehen. KLM hingegen hat mich total überzeugt und ist bei mir inzwischen ganz oben in meinem persönlichen Airline-Ranking. Wieso das so ist, erzähle ich euch aber beim nächsten Mal – über diese, andere Reise gibt es aber noch mehr zu berichten als nur über blaue Holländer, weshalb ich darüber einen separaten Report schreiben werde. Bis dahin wünsche ich euch erst einmal frohe Festtage und natürlich wie immer: good flight, good night!
  4. Hallo Zusammen Erst mal ein grosses hallo liebes Forum, das ist hier mein erster Beitrag :) Nun zu meiner Frage. Ich buchte (und bezahlte) vor längerer Zeit einen Flug von ZRH nach Amsterdam via KLM für mitte Juli. Nun kann ich den Flug aus persönlichen Gründen nicht antreten und fragte bei KLM an wie die Stornierung von statten geht und was ich rückerstattet bekommen würde. KLM antwortete, der Flug sei nicht stornierbar und sie können mir lediglich die Steuern rückerstatten (ca. CHF 15.-). Ist das rechtens? muss ich da klein beigeben? immerhin hat KLM noch 3 Monate Zeit das Ticket zu verkaufen. Zudem fallen auch etliche Gebühren weg, falls ich den Flug nicht antrete... Liebe Grüsse Mario
  5. Liebe Aviatikgemeinde, nach längerer Pause als passiver Mitleser ist es nun wieder an der Zeit, mich wieder an der Forumsdynamik zu beteiligen. Zu diesem Anlass würde ich gerne einige Bilder zum Besten geben, welche in den letzten Wochen entstanden sind. Ich hoffe sie gefallen!
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