Community durchsuchen

Liebe Gemeinde :008: Wie ihr ja aus meinem letztjährigen Beitrag "Mehrtägige Flyouts mit Vereinsflugzeugen machen Spass - ein Beispiel" entnehmen konntet, hatte sich das Unternehmen mit dem Codenamen "JeKaMi 2016" aus der ursprünglichen Absicht entwickelt, an die "Flying Legends" Airshow nach Duxford/UK zu fliegen. Leider war uns das Wetter bei den Briten damals nicht so wohlgesinnt. Wir entschlossen uns deshalb, statt nach Westen nach Osten zu fliegen. Es war jedenfalls ein Erlebnis für unsere MFGF Crews und Flugzeuge, welches wir alle nicht missen möchten (ausser dass meine Action Cam Linse beschlagen war :angry: ). Nun, Duxford ging mir und einem Teil meiner Kollegen nicht aus dem Sinn - also warum dieses Jahr (2017) nicht nochmals probieren? Unsere geliebte PIGgy (HB-PIG, eine Piper Arrow III) hatte ich schon Monate vorher reserviert und auch Hotelzimmer, die man bis am Vortag sistieren kann. Falls uns das Wetter wieder einen Streich spielen sollte, gäbe es ja auch noch andere Destinationen :). Der Termin der Flying Legends Airshow vom Samstag, 8. und Sonntag 9. Juli kam näher und näher - und das Beste daran: Das Wetter für die Area Cambridge /Duxford (UK) an diesen Daten sah gar nicht so schlecht aus. Also, genauere Planung starten! Mit uns wollten noch zwei weitere MFGF Crews den Trip nach Duxford unter die Flügel nehmen, die HB-POF, eine Piper Cadet und die HB-PBH, eine Archer III. Die immer präziseren Wettervorhersagen kurz vor dem Datum ergaben, dass Hinflug und die 2 Tage Airshow recht gut aussehen würden, lediglich der Rückflug könnte etwas schwieriger werden, da ganz Westeuropa (das Festland) mit sehr wenig Druckgefälle ziemlich labiles Wetter haben würde (embedded Thunderstorms, etc.). Macht nix, notfalls können wir den Rückflug auch auf 2 Tage ausdehnen und die uns am besten zusagende Route suchen. Wie wir ja alle wissen ist Zeitdruck kein guter Freund der Fliegerei. Wir von der PIGgy Crew, mein Sohn Michi, ein Modellfliegerkollege von uns und ich, beschliessen schon am Donnerstag, 6. Juli loszufliegen und einen Nightstop an der Kanalküste in Le Touquet - Paris Plage (LFAT) einzulegen. Der Trip sollte ja auch etwas gemütlich sein und einen Touch von Ferien haben. Eine Anfrage bei unserem Zielflughafen, Cambridge (ESGC), ergab keine zu erwartenden Probleme mit einem Abstellplatz für 3 Tage (it's reserved for you!). Immerhin fliegen recht viele Airshow Besucher mit ihren Privatflugzeugen ein, auch nach Duxford (EGSU) selber. Cambridge hat - im Gegensatz zu Duxford - auch UK Einreisezoll (24h PNR, via online GAR*) und die Leute dort sind sehr nett und hilfsbereit. Der GA Flugdienstleiter hat uns nach dem Abstellen unseres Fliegers am Abstellplatz sogar mit Handschlag begrüsst (welcome in Cambridge guys, hope you had a pleasant flight!) Die Einreisekontrolle wird aber durchaus ernst genommen, Passnummern und Identität werden mit den mindestens 24h vorher geschickten GAR Daten im C Büro verglichen und verifiziert, das geschieht aber effizient, freundlich und unbürokratisch (sie bieten einem sogar noch einen Kaffee oder Wasser an!) Zurück zum Hinflug: Da wir in LSZI nur 530m Graspiste haben, wir zu dritt sind, Gepäck haben und es heiss und windstill ist, beschliessen wir mit relativ wenig Fuel zu starten und nach Colmar-Houssen (LFGA) zu fliegen für den EU Zoll, sowie um aufzutanken (ca. 25 Min. Flugzeit). Colmar hat relativ günstige Gebühren und AVGAS Preise, sowie Zoll. Achtung, Zoll ebenfalls 24h vorher anmelden via Mail und die Betriebszeiten beachten! Was hält uns dann noch auf? Nichts! Um 11:00 schiebt Michi, der den ersten Leg fliegt, alle Hebel auf laut. Wir müssen ja vor 12:00 in Colmar sein (Betriebszeiten zum Tanken!) Um das Ganze etwas kurzweiliger zu machen und junge Fliegerkollegen zu Auslandflügen zu motivieren, ist das Video mit live ATC und unserem Gschnurr über Intercom versehen (ist jugendfrei, da ich allfällige Zoten rausgeschnitten habe ;) ) Teil 1: LSZI - LFGA - LFAT - EGSC => Film ab (19:44, HD 1080p, Full Screen, Sound on!) https://youtu.be/9LlwKK9hKco Der zweite Teil umfasst die Flying Legends Airshow mit Britischem RR Merlin / RR Griffon V12 Sound und Bristol Centaurus 18-Zylinder Sternmotorensound. Dazu kommen noch Amerikanische P&W 18-Zylinder Sterne, Packard Merlins und Allisons, beides V12. Gibt bei einem Aviatiker Gänsehaut, die nicht von den herrschenden Temperaturen sein konnte, da wir an beiden Airshow Tagen unenglische, im Bereich von >= 30° C liegende Temperaturen hatten und viele rötlich gefärbte Briten um uns herum. Als Aviatiker mit sozialer Ader haben wir unsere gesamten Vorräte an mitgebrachten Sonnenschutzprodukten an unsere leidenden, westeuropäischen Insulaner verteilt ... Teil 2: Flying Legends Airshow (The Spifire Orchestra!) - MFGF Crews am Samstagabend in Cambridge - nochmals Airshow und Museen in Duxford am Sonntag - Rückflug am Montag, bei interessantem Wetter durch Frankreich der belgischen, luxemburgischen und deutschen Grenze entlang via Saarbrücken (EDDR, EU Zoll) - Bremgarten (DE) - Schwarzwald - LSZI => Film ab (29:05, HD 1080p, Full Screen, Sound on!) https://youtu.be/0lXH5Fv8ZEQ Ich hoffe natürlich, dass ich etwas von der Faszination solcher Flyouts rüberbringen kann. Bei guter Planung und Vorbereitung absolut kein Problem und mit Kollegen zusammen einfach tolle Erlebnisse mit grossem Lern - und Unterhaltungswert. ... - Niggi Moos

Natürlich ist nicht nur der Weg das Ziel, sondern schöne und interessante Destinationen, vielleicht auch neue Bekanntschaften, Fliegerfreunde und Örtlichkeiten kennen zu lernen ist mindestens ebenso wichtig - so meinen wir wenigstens. Wir gehören jedenfalls nicht zum Flyout-Typ der jeden Tag 4 - 6 Stunden im Flugzeug sitzt und möglichst viele Plätze und Miles in dieser Zeit "machen" will. Dazu ist uns die Zeit eines solchen Ausfluges zu wertvoll. Länder, Leute und die unter den Flügeln durchziehenden Landschaften, inklusive der Meteo brauchen bei uns eine gewisse Zeit um auch etwas nachwirken zu können. Wir wollen halt nicht nur Express konsumieren, oder soll ich besser sagen Fastfood fliegen ? Die lokalen Küchen und Getränke gehören zu einem solchen Trip ebenfalls dazu :) Aus diesem Grund rechnen wir für unsere Trips immer genügend Zeit ein, damit man z.B. an einem schönen Ort auch mal 2 Tage bleiben kann und beispielsweise nicht durch ein etwaiges Grounding wegen der Meteo in Zeitstress gerät. Stress ist in der Fliegerei sowieso ein schlechte Voraussetzung - aber das wissen wir ja alle ... Da wir solche längeren Flüge ( >= 7 Tage) meistens einmal pro Jahr planen, sammelt sich mit der Zeit ein ganz schönes Archiv an Bildern, Videos und Erlebnissen an, welches eigentlich auch wieder mal aufgearbeitet werden sollte. Seit dem letzten grösseren Bericht ist es doch schon eine ganze Weile her ... "Wir" sind übrigens mein Sohn Michael, seine Frau Sandy und ich, vielleicht auch mal ein Pilotenkollege. Meine zwei weiblichen Familenmitglieder, Frau und Tochter, sind leider von der Kleinfliegerei nur sehr eingeschränkt begeistert und ziehen, falls Fliegen wirklich absolut unumgänglich ist, Linienflüge vor :blush: ... Also, fangen wir - so quasi als Teaser - mit einer Episode (Leg #4) des diesjährigen Ferien Flyouts an, welches uns diesmal nach Westen geführt hat. Der Westen (UK, Channel Islands, Normandie) standen eigentlich schon lange auf der Wunschliste, nur hat entweder die Zeit, die Meteo oder beides nicht gepasst. Der gesamte Trip führte uns vom LSZI via Saarbrücken (EDDR) - der Luxenburgischen /Belgischen Grenze entlang nach Le Touquet (LFAT), dann über den Kanal via Lydd nach Brighton (Shoreham, EGKA) mit einem eintägigen Abstecher nach London /RAF Hendon (by train). Dann weiter via Isle of Wight -> Cherbourg zu den Channel Islands (Jersey, EGJJ) . Von dort über die Basse - Normandie Küste via St. Germain -> Granville -> Dinard -> St Nazaire der Atlantikküste (Biskaya) entlang bis nach La Rochelle (LFBH). Nach zwei Tagen Aufenthalt dort ging es dann wieder zurück via Lyon Bron (LFLY, Zoll) nach Fricktal-Schupfart (LSZI). Den Leg #4 habe ich ausgewählt und zuerst bearbeitet, weil er von der Meteo her am interessantesten war. Aber seht doch besser selber hin, am besten in HD 1080p und Full Screen. Die Cam ist übrigens eine GarminVIRB Elite, die bei uns meistens mitfliegt - neuerdings noch mit einem Propellerfilter ausgerüstet (funktioniert gar nicht so schlecht). http://youtu.be/j6avppMHCZw Der vollständige Bericht braucht noch "etwas" länger zum Aufbereiten - aber auch der wird gelegentlich mal folgen :D Viel Vergnügen und eine gute fliegerische Herbstsaison ! Die könnten wir alle ganz gut brauchen nach diesem Supersommer ... E Gruess von Freakdaal - niggi